Zanderangeln (Top -Hotspots) 🌅 Wo stehen Zander im See? 🤔 Damit du nicht am falschen Ort angelst! ?

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Ein kurzer Überblick dieses Artikels

Im folgenden Artikel geht es beim Zander angeln nicht nur um Köder und Angeltechniken, sondern zusätzlich um Hotspots und das Verhalten Zandern. Es gibt tausende Tipps für die besten Fangmethoden und neuesten Köder für das Zander angeln. Egal wann im Jahr, wer verbringt nicht Stunden beim Stöbern in Katalogen, Blogs und Geschäften mit der Köderauswahl? Köder mit denen das Angeln endlich erfolgreicher werden soll.

Wir lassen uns mit Bildern riesiger Zander, mit aus dem Maul ragendem  XYZ Gummifisch Nr. 1axB der neuesten Generation beeindrucken. Am Ende des Tages haben wir die Angeltaschen voller bunter Farben und sind am Ende des Jahres um einige Euro erleichtert worden. Doch fängt man wirklich nur mit den neuesten und besten Ködern mehr Zander? Wer das denkt, denkt zu kurz.

Die Wissenschaft wird Dir mehr Zander bescheren, als du es jetzt noch für möglich halten wirst. Denn …

… dieser und übrigens alle unsere Artikel zum Zander stammen zum großen Teil aus unseren Buch “Modernes Fische Finden – Der Zander“. Die Grundlage unserer Tips, sind etliche wissenschaftliche Studien.

Wissenschaftler haben Zander mit Transpondern markiert und verfolgt, ihre Fress- und Jagdgewohnheiten studiert. Diese Experimente werten wir für unsere Leser aus und schaffen einzigartige Angeltipps, die so noch nie in der deutschen Angelpresse erschienen sind.

Der Zander kennt seine Beutefische und weiß, wo er sie findet und wann er sie am besten jagen kann. Beim Angeln sind wir die Räuber. Und die Angler, die ihre Beute – also den Zander – am besten verstehen, werden am erfolgreichsten sein und oft mit vollen Keschern nach Hause kommen. Dieser Artikel soll Dir einen kleinen Einblick in das verschaffen, was wir über den Zander wissen.

Wenn du keinen oder nur wenige Zander angelst, dann liegt es oft nicht an Dir oder deinen Ködern. Denn der Zander ist ein vorsichtiger, wählerischer Räuber, der Anglern alles abverlangt.

  • Er kennt seine Beute.
  • Er weiß, wann er sie am besten erwischen kann.
  • Er vergeudet kaum Energie für von vornherein sinnlose Angriffe.
  • Er ist ein effizienter und hervorragender Räuber.

Beim Zanderangeln dreht sich der Spieß um. Denn du bist nun der Räuber. Und der Zander ist deine Beute.

Um selbst ein erfolgreicher “Räuber” zu sein, ist es notwendig zu wissen, …

  • wo und wie der Zander frisst
  • wo er sich versteckt
  • wo er seine Beute verdaut
  • wie er auf einen Wetterumschwung, Sonne, Licht oder Kälte reagiert
  • welche Spots er wann aufsucht
  • welche Spots er meidet

20% der Angler, fangen 80% der Zander

Ja, so einfach und schmerzhaft ist das. Wenn du von zufälligen Zanderfängen wegkommen möchtest, solltest du dir anschauen, was diese 20% der Angler anders machen.

Zum einen beschäftigen sie sich mit ihrem Gewässer.

Für Außenstehende, wissen sie intuitiv, wo der Zander jetzt gerade zu finden ist.

Aber dahinter stecken viele Erfolge und viele Misserfolge -resultierend in Erfahrung und Wissen.

Dieser Artikel liefert die einen exklusiven Auszug aus dem besten Zanderbuch der letzen Jahre. Du erhältst grundlegende aber umfangreiche Informationen für das Zander angeln.

Doch gleich vorweg. Du wirst Zeit für diesen Artikel brauchen.

Das Zanderangeln ist ein Zusammenspiel aus Wissen über das Verhalten des Zanders und seinem Lebensraum, gefolgt von Köderauswahl und Angeltechnik. Passende Köder und die richtige Angeltechnik sind und bleiben elementar.

Die Betonung liegt hier auf das Wort “passend”. Man muss alles im richtigen Zusammenhang betrachten.

Ein Beispiel soll das verdeutlichen: Der Stint als Köder ist in vielen Angelzeitschriften der favorisierte Gummiköder für den Zander. Kein anderer Köder ist so hoch gelobt.

Doch was bringt der Stint als Köder wirklich, wenn der Zander in deinem Gewässer hauptsächlich Rotaugen verschlingt?

Bringt der Stint wirklich was, wenn die Zander in deinem Gewässer gar keine schmalen schlanken Stinte als Beute kennen?

Einer der wichtigsten Fragen im Bereich “Was ist die beste Köderfarbe in trübem oder klarem Wasser“, haben wir uns mit etlichen Unterwasservideos gestellt. Einige sind in freien Artikeln zu sehen.

Andere Fragen die wir beantworten sind, ob Zander wirklich nur auf bretthartem Untergrund oder hauptsächlich nachts zu fangen sind (Auszug aus dem Buch “Modernes Fische finden – Der Zander” Kapitel 6)?

Um diese und weitere Fragen zu beantworten, müssen wir einen Schritt zurück gehen und einige Prioritäten neu setzen.

Wer wirklich erfolgreich Zander angeln möchte, muss zu allererst wissen, wo der Zander sich aufhält? Wie seine Vorlieben sind? Was er gerne frisst und wann er gerne frisst? Mit diesen Informationen erschliessen sich dann automatisch viele und wenig bekannte Hotspots.

Wie ist dieser Artikel aufgebaut?

Weiter geht es mit einer kleinen Einleitung zum Fress- und Jagdverhalten des Zanders.

Danach gehen wir auf einige der wichtigsten Hotspots zum Zander angeln ein.

Abschliessen tun wir diesen Artikel mit ein wenig Angeltechnik und notwendiger Ausrüstung.

Beim Zander angeln gilt:

“Was bringt die beste Angeltechnik, wenn du am falschen Ort angelst?”


Einleitung

Der Räuber – Unser Zander (sander lucioperca)

Der sander lucioperca, zu deutsch Hechtbarsch, kommt in unseren deutschen Gewässern sehr häufig vor. Ebenso wie in Skandinavien, Russland, der Türkei, Serbien und China. In Spanien, Großbritannien und Frankreich ist der Hechtbarsch erst seit einem knappen Jahrhundert vertreten.

Die immense Verbreitung der Zander erschwert eine genaue Aussage über dessen Standorte. Wer Zander angeln möchte, muss sich darüber bewusst sein, dass sich der Zander seinem jeweiligen Lebensraum anpasst. Die Populationen passen sich dem Gewässer an, in dem sie sich gerade aufhalten.

Je nach Tierbestand, Pflanzenverbreitung und Bodenstruktur verändern sich die Laichplätze und Hotspots. Hinzu kommt, dass die Hotspots im Sommer und Winter unterschiedlich sind. Der Zander ist tolerant und ein absoluter Allesfresser. Seine Nahrung reicht von Fischen über Krebsen bis hin zu Plankton – ein perfekter Ausgangspunkt zum Zander angeln.

Merke

Der Zander bewohnt in ganz Europa so viele verschiedene Gewässer. Er lebt in tiefen, großen, flachen, trüben, kalten und warmen Seen und Flüssen. Es ist also ganz klar, dass sich die Zander an die jeweilige Umgebung angepasst haben und sich auch unterschiedliche Beute fokussieren. Wer also allgemeinen Tipps, wie Zander stehen auf Köder in Stintform oder Zander jagen nur nachts glaubt, liegt kräftig daneben.


Die Verbreitung des Zanders oder der Sander Gattung

Der Zander ist neben dem Hecht einer der wichtigsten Raubfische auf der nördlichen Erdhalbkugel. Die Gattung der Zander umfasst fünf Mitglieder:

  • Sander vitreus (walleye)
  • Sander lucioperca (Zander, pike perch)
  • Sander canadensis (Sauger)
  • Sander marinus (Meerzander)
  • Sander volgensis (Volgazander)

Der Zander ist auf der gesamten nördlichen Halbkugel verbreitet. In West-, Süd- und Nordeuropa dominiert der sander lucioperca – also der Zander, so wie wir ihn kennen. Im östlichen Europa ist der sander volgensis vertreten.

In den USA dominieren die typischen Arten Walleye und Sauger. Der Zander steht an der Spitze der Nahrungskette und wird unter anderem als “König der Raubfische” bezeichnet. Da er ein viel größeres Spektrum an Beute als Hecht und Wels hat, führt er jedes Gewässer als Spitzenpredator an.

Der Zander kann in sämtlichen Gewässern angetroffen werden – sowohl in salzigen als auch in süßen Gewässern. Egal, ob kalt oder warm, flach oder tief, fließend oder stehend: Der Zander ist überall zuhause. Dies bietet den Vorteil, dass Zander angeln nahezu überall möglich ist.

Der Zander in Europa

Verbreitung des Zander in Europa
Verbreitung des Zanders in Europa

Deutsche und die meisten europäischen Angler konzentrieren sich beim Zander angeln vornehmlich auf den heimischen Zander, den sander lucioperca. Dieser wird im Englischen als “pike-perch” und im Deutschen als “Hechtbarsch” oder “Stachelritter” bezeichnet.

Er ist der größte Zander der Gattung, der bis zu 1,30 Meter lang und bis zu 20 Kilogramm schwer werden kann.

Wow, was für ein Vorteil in Deutschland zu wohnen. Der amerikanische Walleye schafft es nur auf bis zu 70 cm und unsere Nachbarn in Osteuropa müssen sich mit 50 cm langen Volgazandern zufrieden geben. Die verschiedenen Zanderarten haben genetische Gemeinsamkeiten, wodurch sich Anpassungsfähigkeit und Verhalten im Großen und Ganzen stark ähneln. Beim Zander angeln sind die Techniken zumeist gut übertragbar.

Und hier lohnt es sich wirklich mal über den eigenen Tellerrand von “jiggen” und “faulenzen” zu schauen. Wer wusste, dass in den USA das Posenangeln auf Zander sehr erfolgreich ist? Und das im Freiwasser? Ja genau – in 5 bis 10 Meter Tiefe und dann los. Warum?

Weil der Zander im Freiwasser häufig im Mittelwasser an den Kanten der Unterwasserberge schwebt, fressfaul ist, das er auf die Nacht wartet und man ihm mit der Pose eine viel längere Zeit den Köder vor der Nase in immer der gleichen Tiefe präsentieren kann.

Wir werden das Jahr 2017 nutzen und das Posenangeln auf Zander kräftig ausprobieren. In 2018 können wir dann von unseren Erfolgen oder Misserfolgen berichten. Aber nun weiter im Text zum Zander angeln.


Zander angeln in Osteuropa und den USA

In Osteuropa dominiert der Volgazander, der sander volgenesis. Dieser hat eine vergleichsweise geringe Länge von ungefähr 45 Zentimetern. In Osteuropa ist der Zander für die heimische Bevölkerung von immenser Bedeutung – dieser stellt eine der dortigen Hauptnahrungsquellen dar.

Der Volgazander bewohnt einige Gewässer wie den ungarischen Balaton See, in dem sich auch der Hechtbarsch aufhält. Aber auch in Deutschland kann der Volgazander gefangen werden. Bei Fehlbestellungen vereinzelter Angelvereine, wurden anstelle von Zandereiern, Volgazandereier bestellt und eingesetzt. Kreuzungen der beiden Arten konnten bereits nachgewiesen werden – ein seltener Fang beim Zander angeln.

In Amerika finden sich ebenfalls zwei Mitglieder der Sandergattung – der sander canadensis und der sander vitreus, d.h. der Walleye und der Sauger. Der Walleye wird unter anderem als Glasauge bezeichnet, da seine Augen dunkel leuchten.

Der bisher noch überhaupt nicht erwähnte sander marinus lebt ausschließlich im Kaspischen und Schwarzen Meer – dort hat sich seine Genetik über viele Jahrtausende perfekt an den hohen Salzwassergehalt angepasst.


Wo sind die besten Hotspots für das Zander angeln?

Zander angeln in klaren oder trüben Gewässern?

Generell gilt der Grundsatz beim Angeln auf Zander: “Je klarer, desto schwieriger“.

Warum sind trübe Gewässer so optimal für Zander?

Zander fühlen sich in trüben Gewässern pudelwohl. In diesem Gewässern gedeihen sie am besten, denn in ihnen können sie optimal jagen. Allgemein sind viele Zander sehr vorsichtige Jäger. Das heißt, dass sie sich in vielen Fällen ihre Beute genau anschauen, wenn es dann möglich ist.

Der Grund für den Erfolg des Zanders in trüben Gewässern ist, dass die von ihrer Beute erst spät erkannt werden, was ihren Jagderfolg erhöht. Sie können mehr Beute mit weniger Energieaufwand machen und verbreiten sich deshalb stark in trübem Wasser. Aus diesem Grund sind die großen Flüsse wie die Elbe, so ein Paradies für Zanderangler.

Wie kann man Zander in klaren Seen und Flüssen angeln?

In sehr klaren Gewässern, in denen die Sichttiefe mehr als einen Meter beträgt, ist Zander angeln mit einigen Schwierigkeiten verbunden. Die meisten Bisse sind beim Zander angeln nur möglich, wenn die natürliche Beute perfekt imitiert wird. Der Zander kann sich die Beute genau anschauen und entscheiden, ob er jagt oder lieber die Flossen davon lässt.

Wer Kunstköder nutzt, sollte die Farbe an die der echten Fische anpassen. Mit Brauntönen werden Kaulbarsche, Gründlinge und Barsche imitiert. Perlweiß eignet sich für die Imitation von Weißfischen. Ein Glitteranteil im Kunstköder kann in klaren Gewässern erhebliche Vorteile mit sich bringen.

Mit roten Punkten an der Seite des Gummiköders wird eine Verletzung des Beutefisches imitiert – ein gefundenes Fressen für den Zander, der leichte Beute erhofft. Auch tote Köderfische punkten beim Zander angeln.

Für den Abschnitt “Die Beute des Zanders” ist es zu wissen, dass je nach Trübungsgrad eines Gewässern unterschiedliche Fischarten vorkommen und somit auch die Beute des Zanders variiert.

Der Zander in klaren Gewässern (oligotroph)

In sehr klaren und meist tiefen und kalten Seen sind lachsartige Fische, Stinte oder kleine Maränen die häufigsten Fische. Weißfische spielen eine nicht so große Rolle. Sie Sichtweite beträgt mehrere Meter. Man spricht häufig von oligotrophen Gewässern.

Wie jagt der Zander in klaren Seen?

Der Zander muss entweder auf die Dunkelheit warten, um erfolgreich jagen zu können. Oder der Zander steht tiefer (5 – 28 Meter), um in dunklerem Wasser zu jagen. Übrigens stehen auch die Beutefische tiefer, damit sie von Räubern schlechter gesehen werden. Die Beutefische des Zanders sind am häufigsten Stinte oder der Zander jagt den Zander.

Der Zander in weniger klaren Gewässern (mesotroph)

Ist das Wasser mit Sichtweiten von ein bis fünf Meter ein wenig trüber, deutet das auf ein höheres Nährstoffvorkommen im Wasser hin. Pflanzen und Algen kommen vermehrt vor und trüben das Wasser ein. Fische wie Barsche und Weißfische dominieren diese Seen. Man spricht häufig von mesotrophen Gewässern.

Wie jagt der Zander in mitteltrüben Seen?

Auch in diesen Seen jagen einige Zander lieber im Dunkeln. Andere auch tagsüber. Oft reicht auch schon ein bewölkter Himmel aus, um teilweise optimale Jagdbedingungen für den Zander zu schaffen.

Der Zander in trüben Gewässern (eutroph)

Sinkt die Sichtweite auf unter einem Meter bzw. teils wenige Zentimeter, sind die Gewässer sehr trüb, oft flach und viel bewachsen. Weißfische dominieren den Fischbestand, während Augenorientierte Jäger wie Hechte und Barsche weniger oft vorkommen.

Wie jagt der Zander in trüben Seen?

Der Zander hat in diesen trüben Gewässern den ganzen Tag über optimale Jagdbedingungen. Er muss nicht auf die Dunkelheit warten. Unterschiedliche Zander haben unterschiedliche Fresszeiten.


Ob der Zander auch tagsüber in klaren Seen auf Jagd geht, hängt vom Beutefisch ab, da er eigentlich von seinen Beutefischen sehr schnell erkannt wird und diese die Flucht ergreifen können. Zander jagen auch nicht zwangsläufig immer in Gruppen. Hier kommt es auf das Gewässer und die einzelnen Zander darin an.

In Seen sind Zander je nach Jahreszeit eher Einzelgänger. In Flüssen werden einige Hotspots nur so von Zandern überrannt. So stehen an einzelnen passenden Buhnen tatsächlich fast 50 Zander auf 10 x 10 qm.

Für Flüsse konnten wir konnten noch weitere Hotspots ausmachen, die auch diese unglaubliche Zahl von Zandern beherbergen können. Das Spannende ist, die Antwort auf die Frage, wie man diese Buhnen ausfindig macht. (“Buch modernes Fische finden – Der Zander” S. 173 “Top 3 Hotspots im Fluss”)

Größere Exemplare sind oftmals Einzelgänger. Damit die vielen Zander von ihrer Beute nicht bemerkt werden, müssen die Zander also bis zur Dämmerung warten, jagen in besonders hellen Nächten, nutzen trübes Wasser oder suchen sich Beute, die bei Gefahr gar nicht erst flieht. Wenn die Zander merken, dass sie leichte Beute machen können, zieht es sie auch ins klare Wasser.

Zander fressen immer an anderen Orten, als sie sich in den Ruhephasen aufhalten. Beim Zander angeln können die Fische mit etwas Grips, Glück und Technik gut überlistet werden. Es wurde sogar schon von Fängen in kniehohem Wasser berichtet – insbesondere im Sommer steht der Zander auch mal sehr dicht unter der Oberfläche.

Merke

Jagt der Zander also lieber im Dunkeln weil er lichtscheu ist? Nein. Das Licht kann ihm nichts anhaben. Sonst würde er auch klare Seen oder Talsperren als Lebensraum meiden. Ist es dunkel oder das Wasser trüb erhöht das die Wahrscheinlichkeit, dass er beim ersten Versuch Beute macht. Denn er kann im Dunkeln sehen und seine Beute nicht. Er verbraucht viel weniger Energie beim jagen und muss weniger fressen. Zu sehen ist das an der Elbe. Sie ist trüb, so richtig trüb und der Zander beißt auch tagsüber richtig gut.


Zander angeln im See

Zander angeln im See ist eine echte Herausforderung, gerade wenn der See ein wenig größer ist. Ob der See klares oder trübes Wasser aufweist, ist dem Zander egal. Hauptsache es findet sich dort ausreichend Beute. Kann man sagen, dass der Zander tagsüber im Freiwasser sehr tief steht?

Das kommt darauf an.

Zander die eher auf ihre Beute lauern, sind oft an wenigen Hotspots zu finden. Bei klarem Wasser sind sie an Unterwasserbergen tagsüber eher tiefer zu finden. Meistens in einer Tiefe, in der die abnehmende Lichtstärke optimale Jagdbedingungen bietet. In der Nacht dringt der Zander in flachere Wasserschichten vor.

Im Freiwasser sind Unterwasserberge die Hotspots. Diese kann man leicht mit technischer Hilfe, wie der navionics WebApp oder der Boating App finden. Hat man ein Echolot, nutzt man das Sonar und GPS Karten.

Sprungschicht sichtbar machen

Auf den oberen Bereichen der “Barschberge” tummelt sich der Kleinfisch. Hat der Zander Hunger wechselt er von unten nach oben zum gedeckten Tisch. Nachts öfter als tagsüber. Schneisen zwischen diesen Unterwasserbergen werden vom Zander auf der Suche nach Beute immer wieder patrouilliert.

Zander sind in Seen auch an steinigen, kiesigen und sandigen Stellen anzutreffen. Ob Zander beißen oder nicht, hängt von der Stimmung an jedem Tag ab. Diese wird vom Wetter und der Umwelt beeinflusst.

Ist Schlammiger Untergrund, auch wenn der Zander trübes Wasser liebt, ein Hotspot?

Die meisten werden sagen, dass der Zander einen brettharten Untergrund liebt. Aber dieser Mythos kommt von den Anglern im Fluss. Was den Fluss angeht, haben sie eindeutig recht. Die Erfahrung teilen sie gerne und schwups, heißt es Zander lieben nur harten Untergrund. Doch ganz so einfach ist das nicht.

Wie wir in unserem Ratgeber “Modernes Fische finden – Der Zander” ab S. 192 ausführlich beschreiben, ist zwar eine Vorliebe für harten Untergrund zu finden, da hier Unterwasserpflanzen besseren Halt finden und wachsen können.

Das hat zur Folge, dass sich Beutefische pudelwohl fühlen und das erst lockt den Zander zum Fressen an! Der Zander liebt daher nicht den harten Untergrund, sondern er liebt den Beutereichtum an diesen Stellen.

Harter Boden-Pflanzenbewuchs Zander angeln
Pflanzen sitzen fest auf hartem Untergrund. Selbst bei teilweise überfluteten Buhnen.

Mit der Navionics Webapp wird die Tiefenstruktur sichtbar. Schön zu erkennen sind steil abfallende Kanten (dichte Linien), an denen die Zander bei Hunger leicht in die flache Bucht aufsteigen können.

Schön zu erkennen ist der flache Bereich der Bucht, der sogar weit in das Freiwasser reicht (oberer Pfeil).

Doch auch auf weichem Untergrund, gerade in flachen trüben großen Buchten, die oft als Laichgebiet für viele Friedfische gelten, kommt der Zander vor. Hier ist es warm, trüb und ein unendlich gefüllter Tisch steht im zur Verfügung. Im Freiwasser sind Strukturen vonnöten.

Das heißt im Einzelnen, dass Barschberge und Vertiefungen viele Beutefische und Räuber anziehen. Ihr findet mit der navionics WebApp die steil abfallenden Kanten und Hügel in eurem Gewässer. Klickt einfach mal hier und schaut Euch die Unterwasserbereiche eures Angelsees an.

Hotspots gibt es im See natürlich noch mehr und auch ist es wichtig zu wissen, wie sich die Beute und Raubfische im Freiwasser zueinander verhalten, aber das würde hier den Rahmen sprengen.

Zander angeln im Fluss

buhne-Zander-stroemung-2
Dort wo kleine Fische von der Strömung verwirbelt werden, warten die Zander auf leichte Beute.

Im Fluss auf Zander angeln kann mit viel Aufregung und Spannung verbunden sein. Auf jeden Fall ist man als Angler oft in Bewegung. Egal, ob schnell oder langsam fließendes Gewässer, Brack- oder Süßwasser: Der Zander ist fast überall im Fluss zu Hause.

Er steht so gut wie nie direkt in der Strömung aber nutzt sie zu seinem Vorteil!!!! Noch mal – Zander nutzen die Strömung um zu jagen. Die Strömung sorgt dafür, dass das dem Zander die Beute direkt vor das Maul gespült wird. Kleine Fische halten einer starken Strömung nicht stand und werden von ihr mitgerissen.

Die Strömung ist wichtig

Wer also weiß, wie die Strömung in einem Fluss funktioniert, der wird unglaublich gute Hotspots finden. Eine der ultimativen Hotspots zum Zander angeln im Fluss sind Buhnen. Buhnen sind Hindernisse und brechen die Strömung.

Fische folgen der Strömung um Kraft zu sparen und gelangen so in den Sog dieser Hindernisse und werden in die Tiefe gezogen, wo die Zander schon warten.

Mit einem mobilen Echolot wie den Deeper, kann man dann die Vertiefungen finden und weiß, wo die Zander stehen. Mit ihm könnt ihr auf Eurem Smartphone anzeigen lassen, welche Hindernisse es gibt, wo sie sind und ihr seht auch gleich noch, ob sich große Fische darüber befinden. Hier könnt ihr einen Blick auf unseren Test des Deeper Pro und Pro+  werfen.

Die folgenden Bilder lassen die Änderung der Tiefenstruktur unter Wasser an einer Buhne erkennen. Der grüne Bereich ist abfallenden tiefer Gelände.

Hier entsteht eine Strömung die wir auf der Oberfläche des Wassers erkennen. Dort wo es tief ist, stehen die Zander und warte auf ihre Beute.

Merke

In Flüssen jagen Zander an nur wenigen Stellen. Dafür nutzen Sie die Strömung, die die Beute direkt vor ihr Maul spült. Daher sind Kenntnisse über Strömungen unerlässlich, um wirklich erfolgreich Zander zu angeln!!!!!!!

An wenigen markanten Hotspots lauern sie ihrer Beute auf. Wir kennen Flüsse in Dänemark, die auf 30 km Länge nur 3 Gebiete aufweisen, in denen die Zander hauptsächlich jagen und fressen.

Wirklich: Wissenschaftlich gemessen!!!

Alles was die Strömung bricht und für starke Verwirbelungen sorgt, können interessante Hotspots für Zander sein.

Puh, bis hierhin hast du es schon geschafft. Toll!

Hier haben wir für dich noch 5 Tipps zum Zander angeln – in aller Kürze. Das sollte das Lesen ein wenig auflockern.

  • Der Zander bevorzugt fast immer zu 50% eine bestimmte Beute. Die Beute, die am häufigsten in seinem Standort vorkommt. In den warmen tiefen und meist klaren Seen Mitteleuropas ist der Top Beutefisch Nr. 1 – der Barsch.
  • In klarem Wasser hat der Zander eine 100% Chance den Barsch zu jagen. Der Barsch verteidigt sich indem er sich nicht mehr bewegt und den Zander bis auf 10 cm heranlässt.
  • Rotaugen werden als Beute besonders nachts oder bei Sichtweiten unter 25 cm bevorzugt. Ist es trüb oder dunkel sollte der Köder diesen schlanken Weißfischen gleichen. Warum verschmähen viele Zander Rotaugen bei guten Sichtbedingungen unter Wasser? Rotaugen reagieren sehr schnell bei klarem Wasser auf anwesende Zander und fliehen sehr früh. Im Ergebnis sinkt der Jagderfolg des Zanders.
  • Der Zander sucht wenn möglich das wärmste Wasser in einem Gewässer. Er liebt warmes Wasser und wenn es dort ausreichend Beute gibt. Bleibt er genau da. Studien in IJsselmeer (Holland) ergaben Studien, dass es in der Nähe von Kraftwerken 2000% mehr Zander gab als anderswo. (Ja, kein Schreibfehler – 2.000%!!!) Der Grund: Die Wassertemperatur in Kraftwerknähe war ganzjährig 5-7°C höher als im übrigen IJsselmeer und die Beutefischkonzentration ebenfalls sehr hoch.
  • Zander jagen mit zwei unterschiedlichen Angriffsstrategien. Entweder sie suchen aktiv nach der Beute oder sie warten auf die Beute. Je nachdem müssen wir unsere Angeltechnik anpassen.

Wir haben auch noch ein Strategiepapier zum Zanderangeln ausgearbeitet.

Hier erfährst du zusammengefasst in 3 Schritten, wo du den Zander findest, wann er am wahrscheinlichsten an dem Spot ist und wie du ihn am besten an den Haken bekommst.


Zander angeln in einer Talsperre

Zander angeln in einer Talsperre, ähnelt mal dem Zander angeln im Fluss und mal dem Zander angeln in einem See. Denn eine Talsperre ist ein aufgestauter Fluss, der zur Wassernutzung oder einer Stromerzeugung genutzt wird.

Talsperren können extrem fischreich sein oder überhaupt nicht. Hier kommt es darauf an, ob es sich um ein eutrophe (flach und trüb), ein mesotrophes (flach bis tief und mittelmäßig trüb) oder ein oligotrophes (klar und tief) Gewässer handelt.

Durch eine Mischung der Hotspots je nach Gewässertyp aus See und Fluss, ist das Finden der Hotspots unglaublich schwer. Jeder Stausee hat seine Eigenheiten und wird zusätzlich durch den Menschen stark beeinflusst.

Hier mal ein Beispiel: besitzt der Stausee eine Sprungschicht, ähneln die Hotspots einem See mit Sprungschicht. Doch diese Sprungschicht kann im nächsten Augenblick verschwunden sein, wenn der Mensch das Wasser ablässt.

Dann sind gestern gefundene Hotspots heute nicht mehr gültig und die Suche nach dem Zander beginnt von neuem.

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Der Wasserstand ist entscheidend für die Wassertemperatur und die Hotspots der Zander.

Die Staumauer – ein Hotspot zum Zander angeln

Grundsätzlich kann man als ersten Tipp folgendes sagen: Zander halten sich in Talsperren gerne in der Nähe der Staumauer auf und fast niemals im direkten Strom. An der Staumauer ist das Wasser zwar klar aber meist tief.

Auf dem folgenden Bild sehen wir eines von vier Bildern aus unserem Buch (S. 217), mit dem die Vorliebe von Zandern zur Staumauer noch mal deutlich wird. Jedes Bild zu jeder Jahreszeit haben wir ausgiebig erläutert und konnten spannende Erkenntnisse gewinnen. Wir sehen hier die Verteilung der Zander im Oktober.

Zander in einem Stausee
Zanderverteilung einer Studie in einem flachen Stausee.

Der Wasserstand in einer Talsperre

Das Angeln an einer Talsperre ist mit einigen Besonderheiten verbunden. Der Wasserstand kann sich täglich ändern, was die Zander immer wieder anlockt und vertreibt. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte sich in der Nähe der Staumauer oder an Biegungen des Gewässers aufhalten.

Talsperren haben aufgrund ihrer Bauweise in einem Tal, unglaublich viel Struktur, wenn sie alt sind und bei der Entstehung einfach das Tal damals geflutet wurde. Dann sind sogar noch Überreste von Häusern (Edersee Stausee) oder nur halb gerodete Baumlandschaften unter Wasser vorhanden, die den Beutefischen Schutz und Nahrung bieten.

Handelt es sich um neue Talsperren (ab de 1960er Jahren) wurde alles fein säuberlich vor der Flutung entfernt. Hier gibt es eher wenige Hotspots, aber wenn man sie erst einmal hat. Jackpot! Viel Spaß beim Angeln.

Mit einer genauen Analyse von Hotspots in Stauseen kann man mehrere Bücher füllen. Interessanterweise haben Forscher in mehreren Stauseen Zander mittels Ortung verfolgt und konnten erstaunliche Erkenntnisse über die Bewegungen von Zandern in verschiedenen Stauseen zu verschiedenen Jahres- und Tageszeiten erlangen.

Merke

Auf Zander angeln in Stauseen kann man durchaus als Königsdisziplin bezeichnen. Durch die von Menschen manchmal stündlich veränderten Bedingungen in einem Stausee, müssen sich nicht nur die Fische an diese Umstände anpassen, sondern auch die Angler.

Leider bekommen wir Angler oben auf dem Wasser diese Veränderungen meistens gar nicht mit. Was heute als bester Hotspot gilt, kann ohne dass wir es wissen, morgen ein kalter fischloser Platz sein.

Wer einen Stausee meistert – RESPEKT!


Zander angeln: Die Beute des Spitzenpredators

Wer Zander angeln möchte, sollte seine Köder an das natürliche Fressverhalten der Zander anpassen. Zanderlarven fressen nach ihrem Schlüpfen fast ausschließlich Plankton. Nach einiger Zeit erfolgt ein Wechsel zu kleinen Fischen und Krebsen.

Sobald die europäischen Zander eine Größe von 25 bis 30 Zentimeter erreicht haben, dienen als Nahrung nahezu nur noch Fische. In den meisten Ökosystemen sind Zander die Top-Raubfische, die an der Spitze der Nahrungskette stehen.

Nördliche Populationen wachsen langsamer als solche in Mittel- und Südeuropa. Der junge Zander frisst vor allem Freiwasserfische wie Rotaugen, Barsche, Brassen, Kaulbarsche, Stinte, Rotfedern und Ukeleien. Dies ist abhängig vom Gewässer. Der tote Köderfisch ist noch immer ein absoluter Spitzenköder für den Zander.

Auch lesenswert

Zander angeln mit totem Köderfisch – Das Wichtigste in Kürze!

Wichtig ist noch folgendes: Wir setzen uns ja gerade mit etlichen wissenschaftlichen Studien über die Beute und das Verhalten von Zandern auseinander. Wir wussten vor der Recherche zum Buch “Modernes Fische finden – Der Zander” nicht, dass er ein so beliebtes Studienobjekt unserer Biologen ist.

Interessant war, dass der Zander sich immer auf ein oder zwei Beutefische konzentrierte.

Mal war es der Barsch, mal Plötze oder Stinte und mal Brassen. Ja, genau die hochrückigen und gar nicht schlanken Brassen. Abhängig vom Trübungsgrad des Wassers, lag der Anteil einzelner Fischarten als Beute des Zanders bei teilweise über 80% der Gesamtnahrung der Zander in einem Gewässer.

Beispiel

Wer z.B. in der Treignac Talsperre in Frankreich mit einem Barsch als Köder kommt ist vorne mit dabei. Wer es mit Weißfischimitaten versucht, wird wohl nur Zufallsfänge haben, denn Barsch, Forelle und Zander stehen in diesem Stausee zu 92% immer auf der Speisekarte des Zanders.

Welche Köderfarbe ist für den Zander am besten?

Das ist wohl die Frage der Fragen für die meisten von uns Anglern. Aber gerade bei diesem Thema gibt es so viel Quatsch, Halbwissen aber Gott sei Dank ein wenig einigermaßen gut recherchiertes Wissen.

Nun wollen wir hier keine Moralkeule schwingen, denn auch wir wissen nur das, was wir recherchiert haben. Aber wer folgende Tipps empfehlen bekommt, sollte seine Lauscher aufstellen:

Da findet man in google oder youtube Aussagen wie: “In trübem Wasser muss du grelle Köder in knackigem grün, gelb oder pink nehmen” oder “UV Köder sind eine Bank für scheue Zander, denn das UV Licht reicht tief ins Wasser hinein.” … Mit unserem aktuellen Wissensstand können wir sagen, dass in einer trüben Brühe nichts ist mit UV Licht …

Das einzige, was du wissen musst, ist: “Welches Licht gelangt überhaupt in deine Angeltiefe?

Was meinen wir damit?

Hast du dich für einen roten Köder entschieden, ist es notwendig das “rot-welliges  Sonnenlicht” auch in deiner Angeltiefe ankommt. Sonst kann dein Köder nicht rot für den Zander aussehen. Er ist dann wahrscheinlich eher grau …

Wir wissen das es so ist, denn wir haben etliche Unterwasseraufnahmen von Ködern in allen möglichen Farben in klarem, grünem, braunem, flachen oder tiefen Wasser gemacht.

Da dieses Thema so komplex ist, haben wir unser Wissen in einen kompakten Kurs gepackt: Hier kannst du mehr erfahren …  Mehr zum Köderkurs Farbe

Wie groß muss der Köder sein?

Oft heißt es: Große Köder = große Fische. Doch ganz so einfach ist es nicht.

Zander haben wie die meisten Lebewesen ein unterschiedliches Gemüt. Einige Zander bevorzugen durchaus größere Köder von ca. 15 bis 20 cm. Auch ändert sich die Vorliebe im Verlauf der Jahreszeiten.

Die Beute des Zanders muss im Verhältnis zur Körperlänge kleiner als z.B. beim Hecht, da der Zander einen relativ kleinen Schlund hat. Auch riskiert der Zander einen Fehlangriff, wenn die Beute zu groß ist. Das ist Energieverschwendung, den die meisten Zander versuchen zu vermeiden.

Mit kleineren Ködern kann man beim Zander angeln also tendenziell bessere Ergebnisse erzielen als mit riesigen Ködern. Die durchschnittliche Länge der Beutefische beträgt nur 7,6 cm. Dies haben wissenschaftliche Ergebnisse gezeigt, in denen die Mägen von hunderten Zandern untersucht wurden. Wenn der Zander vollständig ausgewachsen ist, jagt dieser nahezu alle Fischarten.

Einige Zander betreiben eine Lauerjagd. Sie liegen also regungslos herum und warten auf ihre Beute. Der ausgeprägte Kannibalismus unter Zandern führt dazu, dass jüngere Zander sehr oft von älteren Zandern gefressen werden. Aber nicht in jedem Gewässer kommt Kannibalismus vor.

Merke

Beim Zanderangeln ist eine unterschiedliche Herangehensweise an die Köderwahl notwendig. Wer seine Erfolge beim Zander angeln steigern möchte, sollte die bevorzugte Beute des Zanders in seinem Gewässer kennen. So kann man sie Ködergröße und -farbe anpassen. Je realistischer wir die bevorzugte Beute des Zanders imitieren, desto größer wird unser Angelerfolg sein.

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Wie führe ich den Köder erfolgreich?

Die Köderführung birgt wohl die größten Geheimnisse beim Angeln und in diesem Artikel speziell bzgl. des Zanderangelns. Die bekanntesten Angelmethoden für den Zander sind das Jiggen und das Faulenzen.

Diese Köderführungsmethoden werden wohl in 80 wenn nicht sogar 90 Prozent aller Artikel rund um das Zanderangeln erwähnt. Sie sind hier in Deutschland sehr populär und je nach Hotspot erfolgreich.


Den Gummifisch faulenzen

Das von Jörg Strehlow erdachte und erprobte Faulenzen des Köders hat von beiden Führungsmethoden in den letzten Jahren die größte mediale Aufmerksamkeit bekommen.

Beim Faulenzen wird der Köder durch ein bis zwei Kurbeldrehungen eingeholt. Es ist eine schnelle Köderführungsmethode, wenn man sieht welch große Sprünge der Gummifisch macht. Man hat mit dem Faulenzen immer den Kontakt zum Köder und kann bei einem Biss schnell reagieren.

Bei allem Hype, vergessen aber die meisten Angler, dass das Faulenzen im Fluss entwickelt wurde. Hier in der harten Strömung muss der Zander schnell reagieren. Seine Beute wird quasi vorbeigespült und er muss zügig zupacken.

Eine schnelle Köderführung imitiert also bestens eine echte Jagdsituation für den Zander.

Doch wie viele Angler stehen in einem Hafenbecken oder an einem See und faulenzen den Köder?

Wenige machen sich Gedanken über das Jagdverhalten des Zanders, wenn die Strömung nicht so stark oder gar nicht da ist. Er ist nicht immer ein schneller Räuber. Lest dazu mal den folgenden Artikel: “In 8 minuten zum Zander“.


Den Gummifisch jiggen

Das Jiggen kann ebenfalls eine sehr schnelle Führungsmethode des Köders sein. Hier wird der Köder über die Rute selbst angehoben.

Je nach Länge der Rute wird der Köder viele Zentimeter bewegt, bevor er wieder zu Boden sinkt. Gerade beim Absinken des Köders kommen 90% der Bisse.

So heißt es oft.

Wenn wir auch hier wieder ein wenig tiefer in das Wissen über das Angriffsverhalten des Zanders eintauchen, können wir diese Aussage differenzierter betrachten. Eine schnelle Köderführung im Fluss (Faulenzen oder Jiggen) führt zum Biss beim Absinken des Köders – check.

Der Zander denkt beim Absinken, dass es sich um einen Beutefisch handelt, der von der Strömung erfasst wurde. Der Beutefisch kann die Richtung nicht mehr steuern und hat den Schutz des Schwarms verloren. Jetzt sieht der Zander seine Chance gekommen – Angriff.

Aber was ist, wenn keine oder nur kaum Strömung vorhanden ist? Wie führt man den Köder in den Flussarmen, den Hafenbecken oder Seen?

Den Gummifisch lupfen

In diesen Wassern greift der Zander vorsichtig an.

Er schleicht sich an seine Beute heran. Er beobachtet sie.

Er hat Zeit und nimmt sie sich auch.

Je besser er sich auf den Angriff vorbereitet und auf den perfekten Moment wartet, desto größer ist sein Jagderfolg. Der Zander tut alles, um einen erfolglosen Angriff zu vermeiden, so dass er nicht unnötig Energie verschwendet.

Der Köder ist jetzt viel länger im Blickfeld des Zanders. Er kann je nach Trübungsgrad des Wassers alles genau beobachten. Der Köder sollte jetzt langsam geführt werden.

Am besten am Grund, wo es scheint, dass ein kleiner zuppeliger Fisch nach Beute sucht. Ein langsames Lupfen des Köders macht hier sehr großen Sinn. Der Köder wird mit nur ganz kleinen Zupferln über den Grund gelupft.

Der Gummifisch bewegt sich nur wenige Zentimeter und imitiert die Beute. Dadurch, dass jedes Mal ein wenig Boden aufgewirbelt wird, wenn der Gummiköder den Grund berührt, kann der Zander auch nicht all zu viel Details erkennen. Man lässt den Köder immer in dieser Bodenstaubwolke über den Gewässergrund wandern.


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Der Köder kann auch im Mittelwasser langsam geführt werden. Kein schnelles Einholen – gaaanz langsam.  Das wird für die meisten Zanderangler eine gewaltige Umstellung und super ungewöhnlich sein.

Gummifische ohne Blei oder Wobbler leisten im Mittel- oder Oberwasser sehr gute Arbeit. Ist das Wasser klar, angelt man zum Abend hin immer flacher. Bei trübem Wasser oder bei trübem Wetter kann man auch schon tagsüber flacher sein Glück versuchen.

Ein Blick über den deutschen Tellerrand würde unsere Auswahl an Angelmethoden um ein Vielfaches erweitern. Gerade die verschiedenen Jahreszeiten bieten unterschiedliche Hotspots und verlangen verschiedene Köderführungen.


Zander angeln – Die Ausrüstung

Was muss die Rute können?

Eine perfekte Angelute wird es nie für das Angeln auf den Stachelritter geben, denn der Standort und auch die unterschiedliche Größe der Fische mag unterschiedliche Anforderungen an die Rute stellen.

Man kann die Rutenwahl allerdings auf bestimmte Eigenschaften eingrenzen. Für das Angeln von Land aus, bevorzugen wir eine Länge von ca. 2,40 m (+-). Diese Länge ist bei einer zweiteiligen Rute noch sehr gut transportierbar. Je weniger Teile die Rute hat, desto besser und kräftiger ist der Rutenblank und die Aktion.

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fest laminierte Rutenringe können größere Belastungen aushalten.

Den Ringen wird oft keine allzu große Beachtung geschenkt. Die Qualität spielt aber langfristig eine sehr große Rolle.

Bei einem starken Drill oder bei vielen Hängern werden die Ringe stark belastet, so dass sich bei billigen Ringeinlagen die Schnur in den Ring fressen kann und wird. Davon bekommt man oft nichts mit, bis irgendwann die Schnur reißt.

Hier wird oft Geld an der falschen Stelle gespart, da nicht nur die Schnur futsch ist, sondern auch die Rutenringe nicht mehr zu gebrauchen sind. Die Ringe sollten SiC oder Hardloy Ringe sein.

Achtet hier auf die Produktbeschreibung.

Eine gute Angelrute kann man durchaus über 10 Jahre nutzen, auch wenn die Hersteller das nicht gerne hören mögen. Ich nutze nimmer noch ab und zu meine DAM Rute aus 2007!!!

Wieviel Gramm sollte die Rute haben?

Bei der Grammzahl scheiden sich die Geister. Wer in stehenden Gewässern auf Zander angelt, kann eine leichtere Rute bis 30-50 g Wurfgewicht nutzen.

Wer an den großen Flüssen wie Elbe oder Rhein sein Glück versucht, der muss schon mal die 70 oder 80 g auf der Rute zu stehen haben.

Bei starker Strömung sind die Bleie für die Köder schwerer (20g bis 40g). Wir nutzen zusätzlich das mobile Echolot “Deeper” für das Angeln auf Zander, das auch seine 110 g auf die Waage bringt.

Unsere Ruten kommen aus der Impulse Reihe von Effzett (ca. 70-80 g Wurfgewicht). Hier ist die Spitze nicht so sensibel, so dass der Köder direkter geführt werden kann.

Für das Angeln vom Boot aus, empfehlen wir möglichst kurze Ruten von ca. 2 m.

Zusätzlich schwören wir auf Baitcast-Ruten und Rollen, da sie eine sehr feine Kontrolle des absinkenden Köders auf eine bestimmte Tiefe ermöglichen.

Der Köder ist mit einem Daumendruck gestoppt, während man mit einer Stationärrolle erst den Bügel umschlagen muss und somit evtl. ein bis zwei Meter zu tief angelt. Aber: Baitcastrollen und Ruten haben einen höheren Anspruch an die Handhabung.

Wer beim Auswerfen nicht rechtzeitig den Köder stoppt, kurz bevor er auf die Wasseroberfläche aufschlägt, der bekommt einen heftigen Schnurrdrall auf der Spule. Das ist meistens nicht so witzig.

Beim Vertikalangeln ist das alles kein Problem, da der Köder nur ins Wasser gelassen wird. Unser Echolot gibt die Tiefe für die Köder vor – wir müssen dann nur schnell und rechtzeitig den Köder bremsen.

Welche Rolle ist perfekt?

Bei der Rolle machen wir es kürzen. Versiegelte Kugellager sind für eine langfristige Nutzung ein Muss. Ob es nun 3 oder 10 sind spielt in unseren Augen keine so große Rolle. Zumal ja auch der Geldbeutel noch für andere Sachen herhalten muss.

Die Größe der Spule entscheidet sich je nach Gewässer und Zielfischart. Unsere Zanderruten nutzen wir auch zum Hechtangeln. Deshalb sind es nicht die kleinen feinen leichten Ruten und auch keine kleinen Rollen.

Die Spulengröße sollte mindestens eine 2500er oder 4000er Größe haben. Die Beschreibung ist bei jedem Hersteller unterschiedlich. Einige beschreiben die Größe mit 420 oder 430 (z.B. DAM). Andere Hersteller, andere Sitten.

Bei der Rolle sollte Aluminium und oder Carbon verbaut sein. Das Bremssystem sollte auf jeden Fall versiegelt sein, wenn man im Brack- und Salzwasser herumspielt. Auch Messing ist ein guter Indikator für eine hochwertige Rolle. Wichtig ist hier noch die regelmäßige Wartung und das Säubern der Rolle nach jedem Angeleinsatz!!!

Welche Köder sind die besten?

Das kommt auf den Zander an. Wenn die Zander in einem Gewässer wie z.b. die Elbe rund um Hamburg, den Stint als Leibspeise haben, machen Köder in Stintform sehr großen Sinn.

Die meisten Menschen greifen ja auch lieber zu ihrem Lieblingsgericht welches sie kennen, wenn sie die Wahl haben. Haben wir die bevorzugte Beute des Zanders identifiziert, geht es nun an die Art des Köders. Soll es der Gummifisch oder lieber ein Wobbler sein? Oder doch der tote Köderfisch?

Hier gilt es zu probieren. Bewiesen ist, dass der tote Köderfisch die Truppe des besten Köder anführt, wenn man alle Gewässer betrachet. Im See kann der Köderfisch nahe am Ufer platziert werden.

Zander die nachts auf Futtersuche gehen, werden den Köder finden können. Auch im Fluss mit speziellen Vorfachmontagen, damit der Köderfisch am Grund bleibt, kann man den toten Köderfisch sehr gut anbieten.

Gerade in Zonen wo die Strömung nicht so stark ist. Das sind Hafenbecken oder Nebenarme des Flusses. In der Hauptströmung würden wir den Köderfisch nicht nutzen, um Zander zu angeln. Aber auch hier wird es den ein oder anderen geben, der darauf schwört.

Bei einer aktiven Köderführung wählt man zwischen Gummifisch und Kunstköder. Den Gummi kann man gut nutzen, um den Grund abzufischen. Mit der Bebleiung kann man das Sinkverhalten des Köders beeinflussen.

Der Wobbler eignet sich für das Angeln im Ober- und Mittelwasser. Gerade bei Flut oder nachts kann das der Hit sein. Zander sind nicht immer am Grund zu finden!!!! Das vergessen so viele.

Ist ein Vorfach echt notwendig?

Ja und nein. Beim Angeln mit geflochtener Schnur und im Fluss mit vielen Steinpackungen oder von Buhnen ist ein Vorfach nicht zwingend notwendig. Der Zander greift in der Strömung schnell an, denn er hat keine Zeit zum Warten.

Seine Beute kommt vorbei gespült, so dass er wenig Zeit hat auf die Schnur zu achten. Auch weil man viele Hänger und Abrisse haben wird, spart “kein Vorfach zu haben” Zeit und Geld.

Im Verlustfall kann man den nächsten Gummiköder einfach wieder schnell an die geflochtene Schnur anknoten und weiter angeln.

Im klaren oder stillen Gewässern ist das anders. Hier lässt der Zander sich oft Zeit. Er kann den Köder genau beobachten und natürlich wird er öfter mißtrauisch. Ein Fluorocarbon-Vorfach ist tagsüber auf jeden Fall zu empfehlen.

Abrisse wird es eher selten geben, so dass man getrost den einen oder anderen Köder probieren kann.

Bei Angeln mit dem toten Köderfisch ist ebenfalls ein Vorfach notwendig, da der Zander den Köder meistens sehr vorsichtig aufnimmt und ihn einige Meter wegschleppt, bevor er den Köderfisch verschlingt.

Hier wird an oder hinter dem Vorfach eine Bodenbleimontage befestigt, damit der Köderfisch am Grund bleibt. Auch hier gilt wieder, dass eine unauffällige Vorfachschnur die Anbisswahrscheinlichkeit erhöht.

Beim Zander angeln gilt:

“Was bringt die beste Angeltechnik, wenn du am falschen Ort angelst?”


Mehr Wissen heißt mehr Zander angeln

Es gibt so vieles, was man beim Zander angeln beachten muss. Je mehr man über ihn weiß, desto wahrscheinlicher kann man seine Lieblingsstandorte finden. Da dieser Text schon echt lang ist und trotzdem erst an der Oberfläche kratzt, würden mehr Infos den Rahmen hier sprengen.

Wer liest auch schon gerne Online vier stundenlange Artikel. Online würden die Ausführungen auch zu unübersichtlich werden.

Zander sind sehr vorsichtig, haben die verschiedensten Lebensräume und passen sich ihrer Umgebung immer wieder aufs Neue an. Glaubt nicht, dass ein toller Köder in jedem Gewässer gleich gut läuft.

Deshalb müssen wir uns beim Zander angeln an das Gewässer und dessen Besonderheiten anpassen. Ansonsten werden wir nicht so erfolgreich sein und die Zander gehen nur zufällig ins Netz. Wer weiß, wie der Stachelritter tickt, ist ein ganze Stück weiter.

Woher stammen die Informationen über die Zander?

Unser Datenmaterial umfasst über 2.000 Seiten wissenschaftlicher Studien aus ganz Europa.

Dabei wurden die Standortdaten von markierten und verfolgten Zandern zusammengetragen, um die bevorzugten Aufenthaltsorte der Zander zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten zu erfahren.

Es wurden Ergebnisse über Mageninhalte gefangener Zander überprüft, um so die bevorzugte Beute nachzuweisen. Zander wurden mittels Elektrofischen und Fangnetzen in den unterschiedlichsten Wasserschichten gefangen, um ihre Vorliebe für bestimmte Wasserschichten zu verschiedenen Zeitpunkten zu erfahren.

Wir sprechen hier übrigens von über 60.000 gefangenen Zandern! Kein Buch gibt euch mehr Informationen, die von echten Zanderfängen stammen.

Mit diesem Artikel geben wir euch viele Tipps zur Ausrüstung und zu einigen Verhaltensweisen und bevorzugten Standorten/ Hotspots des Zanders. Im Text könnt ihr auch über 40 Seiten zum Zander angeln kostenlos downloaden.


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