ᐅ Garmin Panoptix LiveScope im Praxistest 👍 Hält der Fischfinder, was er verspricht – oder nicht? 👎 ?

Garmin_LiveScope_Echolot_Test_Erfahrung
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1. Garmin Panoptix LiveScope – Die Zauberbox?

Wir haben uns daran gewöhnt, dass Werbung und sachbezogene Information zu Neuerscheinungen nicht immer sauber getrennt werden. Als zum Sommer diesen Jahres die „LiveScope Sensation“ erschien, konnte man erwarten, dass sich die Superlative in den Produktvorstellungen überschlugen. Bei genauem Hinsehen unterschieden sich die „Infos“ meist nicht wesentlich von der Garmin-Pressemitteilung. Garmins revolutionäre Videobilder lieferte man teilweise gleich mit.

1.1. Was ist nun dran am Garmin LiveScope?

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Wir wollten es wissen und waren mit dem System auf dem Wasser.

Im Wesentlichen ist das Garmin LiveScope System eine Erweiterung der bereits vorhandenen Panoptix Technik, die jetzt videoähnliche Bilder von Strukturen und Fischen unter und neben dem Boot in Echtzeit, bis zu einer Tiefe bzw. Entfernung von 60m realisieren soll.

Unter günstigen Bedingungen wird sogar eine fotorealistische Anzeige mit Bestimmung von Fischarten möglich sein.

Hardwareseits steckt die erforderliche Technik in einer 2 kg schweren Blackbox mit der Bezeichnung GS10 und einem speziellen Geber LVS32 (0,9 kg), der sowohl am E-Motor als auch am Fahrzeugheck angebracht werden kann. Die Blackbox wird separat mit Strom versorgt.

Der Energiebedarf von rund 1,8 A/h im Normalbetrieb deutet auf eine hohe Rechenleistung hin, die für die Erzeugung der videoähnlichen Bilder notwendig ist. Da LiveScope selbst keine Anzeigemöglichkeit zur Verfügung stellt, ist zusätzlich ein netzwerkfähiges Garmin-Echolot aus den Echomap bzw. GPSMap Serien notwendig.

Die gute Nachricht ist: Jedes netzwerkfähige Garmin-Kombigerät lässt sich mit der Blackbox und dem Geber auf LiveScope aufrüsten. Der Anschluss erfolgt via Netzwerkkabel, die Installation ist mit Plug and Play umgehend erledigt.

Die weniger gute: Wer sein System flexibel – d.h. transportabel – einsetzt, muss zusätzliche Hardware mitschleppen und reichlich Energie bereitstellen. Aber keine Sorge auch für solche Fälle gibt es Lösungen.

Wir stellen übrigens eine davon im zweiten Teil vor. Doch zuvor zu den Erkenntnissen aus unserem Test des Garmin Panoptix LiveScope.

1.2. Unsere Testkonstellation für das Garmin LiveScope

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Garmin-LiveScope-Echomap-92sv-test
Das Echomap Plus 92Sv Kombigerät links, das für diesen Praxistest eingesetzt wurde. Rechts die LiveScope Einheit. Nicht abgebildet ist der Gt52-TM Chirp Geber, der parallel eingesetzt wurde

Wir haben das Garmin LiveScope mit einem Echomap Plus 92sv eingesetzt. Dazu wurde die komplette Einheit mit getrennten Stromversorgungen für die Blackbox und das Echolot in einen großen Outdoor-Koffer eingebaut, der sowohl zur Echolotmontage als auch zum Transport genutzt wurde.

Der LiveScope-Geber kam mit dem GT52-Chirp-Typ des Echomap Plus 92sv zusammen an eine stabile Geberstange, so dass beide Verfahren parallel genutzt werden konnten. Im Bootsbetrieb wurden die Geber am Fahrzeug so montiert, dass Störungen durch den E-Motor auszuschließen waren.

Die Handhabung mit dem Koffer und einer Echolotstange unterschied sich generell nur wenig von einem Echolot-Normalbetrieb. Einmal davon abgesehen, dass mehr Gewicht bewegt werden musste.

1.3. Wie die LiveScope-Technik arbeitet

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Mit normalen Echolotbildern

  • sehen wir in die Vergangenheit,
  • wissen nicht, wo genau sich der Fisch befindet
  • und selbst dessen exakte Tiefe muss mitunter angezweifelt werden.

Die SideScan-Technik hat uns darüber hinaus erstmals die Option eröffnet, erkennen zu können, wo wir den Fisch in Relation zur Bootsposition finden. Mit dem DownScan schauen wir jetzt sogar unter das Boot.

LiveScope eröffnet nun neue Horizonte. Das Zauberwort heißt einmal Echtzeit. Es ist nun exakt der Ist-Zustand, den wir auf dem Echolot-Bild sehen. Zum anderen werden eine Fülle von hohen Frequenzen im Bereich 530-1100Khz gesendet, die Strukturen und Fische detailliert abbilden.

Während im Chirp-Verfahren eine Serie von Pings mit unterschiedlichen Frequenzen eingesetzt werden, bläst das LiveScope mit seinem speziellen Geberformat den Multi-Frequenz-Block auf einmal ins Wasser.

Die drei unterschiedlichen Bereiche des Gebers (darum die etwas eigenwillige Geberform), machen es möglich, auf drei verschiedenen Sendebereichen gleichzeitig aktiv zu sein.

Garmin-LiveScope-geber-panoptix-test
Die spezielle Geberform des LiveScope Systems (Fächerformat)

In der Zentraleinheit (der Blackbox GS10) sammeln sich alle gesammelten Informationen und werden dort zu einem Einzelbild hochgerechnet. Dieses wird in weiterer Folge auf dem Bildschirm dargestellt. Angesichts dieser Verfahrenstechnik und des minimalen zeitlichen Verzuges (Echtzeit), werden die Notwendigkeit hoher Rechenleistung und des damit verbundenen Energiebedarfs deutlich.

Eine weitere Besonderheit des Gebers – in zwei unterschiedlichen Perspektiven arbeiten zu können – ist ein zusätzliches Highlight.

  1. LiveScope Forward scannt die Gegebenheiten neben dem Boot, während
  2. LiveScope Down unter das Boot schaut.

Der rasche Wechsel zwischen den beiden Scan-Verfahren ist per Touch auf dem kompatiblen Garmin-Kartenplotter jederzeit möglich. Wird der Geber am Trolling-Motor befestigt, kann er zudem (je nach Gewässerbeschaffenheit und Fischart), individuell ausgerichtet werden, um in den jeweiligen Einsatzbereichen optimale Scanergebnisse zu erzielen.

Während im traditionellen Echolotverfahren das Boot mit einer Geschwindigkeit von zwischen 3-5 Knoten „fahren“ muss, um für gute Ergebnisse zu sorgen, erzeugt die LiveScope Technik sowohl bei Fahrt als auch bei Stillstand überzeugende Bilder.

Und bei rauen Wasserbedingungen sichert das eingebaute AHRS-System (Attitude Heading Reference System), als eine Art Bildstabilisator für detailgenaue Darstellungen von Unterwasserstrukturen, Ködern und Fischen.

Viel Technik also und ein Versprechen, fotorealistische Live-Echolotbilder zu liefern, die über die bisher üblichen deutlich hinausgehen. Aber schauen wir einmal, wie gut dieses Versprechen in die Praxis umgesetzt wurde.

2. LiveScope im Praxiseinsatz

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Nun, um es gleich vorweg zu nehmen: Unser Praxiseinsatz am Sorpestausee im Sauerland verlief so, wie wir uns das gewünscht hatten.

  • Das System war einfach einzurichten.
  • Die Garmin-Netzwerk-Anbindung war dank Plug&Play umgehend vollzogen.
  • Die Doppelgeberausstattung brachte auf Anhieb die gewünschten Bilder.

Sowohl parallel mit 2-D als auch mit den Structure-Scan-Möglichkeiten des Echomap-Gebers GT52-TM gab es keinerlei Probleme.

Selbst im 800-kHz-Modus kam es nicht zu Interferenzen mit den LiveScope-Bildern. Interessanter als diese eher technischen Erfahrungen waren jedoch die Ergebnisse auf dem Bildschirm.

Es war spannend, die Unterwasserwelt im Echtzeitmodus zu erleben und genau zu wissen, dass die Fischanzeige auf dem Echolot die exakte Position unter oder neben dem Boot wiedergab.

Garmin-LiveScope-echolot-sonar-bilder
Der Praxistest zeigte, dass sich die Qualität der Aufnahmen in der Praxis jederzeit mit denen vergleichen lassen, die der Simulator hergibt. Im Vergleich ist das gut zu sehen. Der Screenshot mit dem Fischwarm vom Wasser ist augenscheinlich sogar schärfer und detailreicher in der Abbildung. Interessant ist auch die Tatsache, dass im 2D-Chirp-Bild kein Fisch zu sehen ist.

Mit dem E-Motor gelang es problemlos, dem Fisch zu folgen und so immer die optimale Bootsposition beizubehalten. Das wäre mit einem traditionellen Echolot selbst mit Side- und DownScan Hilfe kaum zu realisieren.

Zur Kontrolle wurde dann ein 45g Hechtblinker mit vorgeschalteter Unterwasserkamera (Modell Water Wolf) zu Wasser gelassen und mitgeschleppt. Sowohl der Köder als auch die Water-Wolf-Zigarre waren auf dem LiveScope-Bild deutlich zu erkennen. Welche Vorteile es bringen kann, den eigenen Köder inklusive dem erkannten Fisch positionsgetreu auf dem Bildschirm zu haben, muss man nicht im Einzelnen ausführen.

Schon die Möglichkeiten, auszutesten, ob Reaktionen auf den Köder erfolgen – und in welchem Abstand sie vor allem zum Fischstandort geschehen – steigert den Angelerfolg sichtlich und verringert vertane Angelzeit.

Als nächstes wollten wir wissen, wie gut die Fischerkennung bei LiveScope funktioniert. Dazu arbeiteten wir mit geteiltem Bildschirm und 2D-Chirp parallel. Zunächst war dabei auffällig, dass sich der Bodenverlauf in beiden Scanverfahren häufig unterscheidet.

Das zeigt einerseits, wo die Unterschiede im Live-Bild (LiveScope) und im aufgezeichneten Bild des 2D-Verfahrens liegen. Ist andererseits aber auch ganz einfach das Ergebnis unterschiedlicher Scanbereiche (Sendewinkel) der beiden Verfahren.

In puncto Fischerkennung mussten wir feststellen, dass im LiveScope-Bild häufiger Fisch erschien. Das mag an der räumlichen Verschiebung beider Scantechniken liegen, hätte aber dann auch die umgekehrte Konstellation zu Folge haben sollen, die wir nicht beobachten konnten.

Fische wurden dabei als mehr oder weniger große Punkte oder kleine Flächen dargestellt. An der Bewegung der einzelnen Objekte war leicht zu erkennen, dass es sich um Fische handelte.

Die Fischdarstellung ähnelte sehr derjenigen, die wir schon aus der bisherigen Panoptix Technik kannten.

Angeregt durch das Garmin-Video hatten wir zwar insgeheim auf ein wenig mehr gehofft, mussten aber schnell feststellen, dass dazu besonders günstige Bedingungen und mehr Übung im Umgang mit der Technik notwendig sind.

Einmal muss die Größe des Fischobjektes aus Auflösungsgründen wohl eher im Meterbereich liegen. Des Weiteren muss der Abstand zum Gebers passen. Wann das Verhältnis stimmig ist, kannst Du den Tiefenangaben des Garmin-Videos entnehmen.

Für unseren Süßwasserbereich und unsere Fischpopulationen sind uns vergleichbare Aufnahmen bisher nicht bekannt. Vielleicht auch ein Grund, warum man bei der ein- oder anderen praktischen Demonstration des LiveScope einen Mann ins Wasser schickte.

Es mag zwar spektakulär sein, den Schwimmer auf dem Echolot erkennen zu können – grundsätzlich ist das LiveScope System aber selbst schon attraktiv genug, um auf solche Aktionen verzichten zu können.

Garmin-LiveScope-echolot-2d-chirp-test
Wie gut die Unterwasserstrukturen selbst in der strukturarmen Umgebung einer Talsperre ausfallen, machen diese beiden Aufnahmen deutlich - vor allem im direkten Vergleich mit der 2D-Chirp-Darstellung. In beiden LiveScope-Aufnahmen ist selbst bei diesem Vergrößerungsmaßstab unsere Water-Wolf-Blinker-Kombination deutlich zu erkennen (Pfeil).

Nehmen wir z.B. die für uns Angler so wichtigen Unterwasserstrukturen, die uns bisher die Side- und Downscan Technik so unentbehrlich gemacht haben. Mit LiveScope angeln wir jetzt in einer anderen Dimension.

Nicht nur, dass die Strukturen sehr detailliert und objektdifferenziert dargestellt werden – es sind die feinen Profile in Form von zartem Bewuchs oder Kleinfischschwärmen rund um den Hotspot, die in Echtzeit sichtbar werden. Das haben wir uns so immer gewünscht, konnten es aber ohne LiveScope bisher nicht realisieren.

In der Summe

  1. kommen wir unserem Zielfisch schnell auf die Spur,
  2. verfolgen ihn im Livebild,
  3. präsentieren unseren Köder zielgerichtet auf den Fischstandort
  4. und testen seine Wirksamkeit.

Und mit etwas Glück dürfen wir auch noch beobachten, wie der Biss erfolgt.

Die immer wieder angesprochene individuelle Fischsilhouette in Großaufnahme auf dem Schirm konnten wir auf dem Wasser zwar nicht bestätigen. Vermisst haben wir dies jedoch nicht. Es war spannend genug, mit dem LiveScope-System ein neues Kapitel in der Sonartechnologie für den Angelbereich aufzuschlagen.

Fazit: Wie immer bei neuen innovativen Produkten ist es letztlich auch der Preis, der darüber entscheidet, ob diese Technik die persönlichen Gewohnheiten revolutioniert. Bei einem Marktpreis von rund 1750€, als Ergänzung zu einem netzwerkfähigen Garmin-Echolot und / oder -Plotter, muss die „Angelkasse“ gut gefüllt sein.

Was die Anzeigengröße anlangt, ist ein 9-Zoll-Gerät wohl die untere Grenze des komfortablen Arbeitens. Ein Bildschirm mit einem Mehr an Auflösung und Abmessung als es unser Echomap 92sv mitbringt, hat durchaus Vorteile in der Detaildarstellung und – erkennung dessen, was das LiveScope erarbeiten kann.

Vorteilhaft für den Verbraucher ist die unproblematische Aufrüstung von einem bereits bestehenden netzwerkfähigen Garmin-Echomap- oder GPSMap-Gerät mit dem LiveScope-System. Dem stehen ein zusätzlicher Hardwareaufwand und der hohe Energiebedarf im mobilen Einsatz gegenüber.

Unbestritten sind aber die unschätzbaren Vorteile des LiveSope-Systems für den Angler:

  • Die Unterwasserwelt live zu erleben,
  • Strukturen detailgetreu erkennen zu können,
  • den Fisch sicher zu finden
  • und seinen Köder direkt bildbezogen präsentieren zu können,

sind schon Optionen, die eine effektive Fischjagd deutlich erleichtern. Da kommt man trotz der preislichen Anschaffungshürde schnell ins Grübeln.

3. Teil 2 – Ein Garmin LiveScope für den mobilen Einsatz herrichten

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Alle, die ihr Echolot vorwiegend mobil einsetzen, weil sie entweder mit Mietbooten unterwegs sind oder um es vor Diebstahl zu schützen, werden sich schon gefragt haben, wie man ein LiveScope-System mit allen Komponenten komfortabel handhaben – und vor allem transportieren –  kann.

Wir haben uns dazu etwas einfallen lassen. Die Idee ist sicher nicht neu, wurde im Detail aber auf den Erfordernissen des Systems angepasst. Achtung: Nur für Bastler mit Erfahrung!

Garmin-LiveScope-mobile-Echolotbox
Grundmontage erledigt: Die Löcher wurden gebohrt, Schalter und Buchsen angebracht sowie innen verkabelt. Für die Kabelzuführungen vom Echolot und dem GS10 wäre auch eine 30 mm Öffnung ausreichend, anstatt den zwei hier gezeigten.

Basis unserer Lösung ist ein Outdoor-Kunststoffkoffer von Tom Case (Modell XT430), der unseren Vorstellungen entsprechend modifiziert wurde.

Zunächst entschieden wir für die Blackbox des LiveScope und das Echolot getrennte Stromversorgungen zu verwenden. Damit stellen wir die unabhängige Energieversorgung beider Komponenten jederzeit sicher.

Unter dieser Prämisse gibt es genauso zwei getrennte Anschlussstränge im Koffer. Jeder Strang verfügt über einen beleuchteten Ein-Aus-Schalter und eine wasserdichte Ladebuchse. Diese Entscheidung lässt unterschiedlich starke Echolot-Akkus im Einsatz zu.

Das macht Sinn, da die Blackbox etwa doppelt so viel Strom frisst wie unser 9-Zoll-Echolot. Dementsprechend haben wir für das LiveScope einen 18Ah-Lithium-Ion-Akku verwendet, während für das Garmin Echomap 92sv ein 9Ah-LiFePo4-Modell genügte. Beide Akkus wiegen einzeln rund 1 kg, so dass trotz unterschiedlicher Leistung keine Probleme mit der Gewichtsverteilung im Koffer auftraten.

Garmin-LiveScope-mobile-Echolotbox-anleitung
Ein Blick in das Innere des Koffers. Die Blackbox und die Echolot-Akkus sind befestigt, beide Stromversorgungen angebracht und die überschüssigen Kabellängen untergebracht. Für den Einsatz auf dem Wasser muss hier lediglich noch das Geberkabel eingeführt und befestigt werden.

Zur Montage markierten wir zuerst alle Öffnungen, die in den Kofferdeckel gebohrt werden mussten.

  1. Unsere Ladebuchsen brauchten 12 mm,
  2. die Wipp-Schalter 16 mm
  3. sowie für die Kabelführungen vom und zum Echolot waren wegen der dicken Stecker 30 mmÖffnungen notwendig.

Für letztere solltest Du eine Lochsäge (Bohrmaschine) verwenden. 12 und 16 mm kannst Du auch mit einem 10 mm Holzbohrer öffnen (falls Du keinen größeren hast) und anschließend mit einer geschlossenen Haushaltsschere (einführen und dann drehen) problemlos erweitern.

Für die Verkabelung lötest Du zuerst zwei Litzen (rot = +/ Pin 1 und schwarz = – / Pin 2) in ausreichender Länge an die Ladebuchsen an. Die Lötstellen werden zur Isolierung im Anschluss mit Schrumpfschlauch versehen.

Dann baust Du Schalter und Ladebuchsen in das Gehäuse ein und fixierst sie von innen zusätzlich mit Heißkleber. Als nächstes werden alle Bauteile nach Skizze verkabelt. Für die Steckverbindungen bieten sich Flachsteckerbuchsen (teilisoliert mit 4,8 und 6,3 mm) an.

Müssen zwei Kabel eingeführt werden, nimmst Du die gelben Ausführungen, für ein Kabel die rote. Alle Flachstecker werden mit einer Quetschzange aufgebracht (wie in der KFZ Technik üblich).

Willst Du auf Nummer sicher gehen, kannst Du die Kontaktstellen in der Buchse zusätzlich mit Lötzinn anheften. Alle Buchsen erhalten zum guten Schluss die Vollisolierung mit Schrumpfschlauch (9 mm). Was wo aufgesteckt wird, zeigt der folgende Anschlussplan.

Garmin-LiveScope-echolotbox-Verdrahtungsplan
Der Verdrahtungsplan ist bei entsprechenden elektrischen Grundkenntnissen leicht auszuführen. Lediglich vier Lötstellen an den Ladebuchsen sind vonnöten, alle anderen Zugänge werden in Crimptechnik ausgeführt. Bei hohem Sicherheitsbedürfnis kann man die Kabelenden in den Steckern aber noch zusätzlich anlöten, bevor man den Schrumpfschlauch zur Isolierung aufbringt.

Die Blackbox wird nun im Koffer sicher befestigt. Als Montagehilfe dienen z.B. sogenannte Bummsinchen: Das sind selbstklebende, runde Türstopper (40 mm), die bei einer Höhe von 12 mm genug Futter mitbringen, um die Blackbox auf ihnen mit 20mm langen Holzschrauben zu fixieren.

Auch die Akkus müssen gesichert werden, damit sie beim Transport kein Eigenleben führen. Wir haben selbstklebendes Doppelklebeband (20 mm breit) verwendet. Das hält den Akku nicht nur sicher auf dem Kofferboden fes. Es erlaubt es außerdem ihn herauszunehmen und wiedereinzusetzen, falls es notwendig werden sollte.

Die Stromkabel beider Geräte verfügen über eine Gerätesicherung und lose Kabelenden, auf welche zu den Buchsen passende Flachstecker aufgebracht werden. Nun kann die Endmontage beginnen.

Die überschüssigen Kabellängen bleiben im Koffer. Die 30 mm Öffnungen verschließen wir nachdem der Geber an der Blackbox angeschlossen wurde mit einem modifizierten 30mm Gummistopfen aus dem KFZ Zubehör.

Garmin-LiveScope-mobile-Echolotbox-transport
Alle notwendigen Teile unseres Systems einschließlich Halterung lassen sich zum Transport in den Koffer packen. Hier fehlt lediglich noch die Echolotabdeckung sowie ein Stück Schaumstoff zur Sicherung - und schon kann es losgehen. Die gefüllte Box wiegt im Transport übrigens rund 6,5kg. Die Geber werden montiert mit der Geberstange befördert. Diese Einheit passt damit immer noch prima in eine größere Rutentasche.

Zum Transport passt die gesamte Technik, einschließlich Echolot und Halterung, in den Koffer. Für den Einsatz brauchst Du lediglich

  1. die Bügelhalterung des Echolotes auf den Koffer zu schrauben (geht mit Flügelmuttern unkompliziert und schnell),
  2. die Verbindungen herzustellen
  3. und schon ist die Einheit arbeitsbereit.

Um die Akkus laden zu können, fehlen noch die passenden Stecker für unsere Ladebuchsen, die an den Ladegerätanschlüssen angebracht werden. Falls Du mit Deinem Lader flexibel in den Anschlussvarianten bleiben möchtest, stellst Du einen Adapter mit Flachsteckeranschluss her, wie er in der Abbildung zu sehen ist. Dann kannst Du nach Bedarf die Anschlussvarianten wechseln.

Mit einer stabilen Geberstange (z.B. von Kaiser oder Scrubbes) ist die Montage beider Geber (LiveScope und Echolotgeber) kein Problem. Du benötigst lediglich eine 20 cm kurze Aluleiste als Montagehilfe (Adapter), an der Du sechs Bohrlöcher anfertigst. So lassen sich bequem beide Geber anbringen. Die Verbindungskabel zum Koffer fixierst Du unten an der Stange mit Kabelbindern.

In der Praxis funktionierten beide Geber problemlos parallel. In der Handhabung war die Einheit sehr kompakt aufgestellt und unterschied sich kaum von einer Einzellösung. Lediglich die doppelte Kabelführung macht einen kleinen Unterschied aus.

Garmin LiveScope Doppelgeber Echolot Montage
Hier schön zu sehen: Auf die Grundplatte der Geberstange wird der selbstgefertigte Adapter in Form einer 2mm starken Aluplatte (200mm x 40mm) angebracht. Daran lassen sich beide Geber prima befestigen. In der Frontansicht werden die unterschiedlichen Geberkonstruktionen deutlich.

Haftungsausschluss: Dieser Beitrag ist lediglich eine Beschreibung eines von uns durchgeführten Projektes zu diesem Praxistest. Wir übernehmen keine Haftung oder Gewährleistung für Schlüssigkeit der Planung, des Aufbaus und der Funktionssicherheit des Endproduktes. Wer die Beschreibung zum Nachbau eines ähnlichen Projektes nutzt, tut das auf eigene Gefahr. Eine Haftung unsererseits ist ausgeschlossen.

Wichtiger Hinweis: Alle elektrotechnischen Arbeiten und Installationen sollten nur von befähigten Personen ausgeführt werden, die die notwendigen Fachkenntnisse besitzen, solche Arbeiten sachgerecht ausführen zu können. 12V Batterien bzw. Akkus sind kein Spielzeug und bei fehlerhaftem Umgang mit ihnen eine ernstzunehmende Gefahrquelle für schwerwiegende Personen- und Sachschäden.

Liste der Bauteile und des benötigten Werkzeugs:

  • 1x Tomcase Xt430 (Außenmaße BxHxT: ca. 464 x 366 x 176 mm),
  • 2 x Wipp-Schalter mit LED 16mm Einbau,
  • 2 x Einbaubuchse 2-polig (Lötanschluss),
  • 2 x Stecker für Einbaubuchse 2-polig (Lötanschluss),
  • 3 m KFZ-Litze rot (1 – 1,5 mm²),
  • 3 m KFZ-Litze schwarz (1 – 1,5 mm²),
  • 4 Stück Flachsteckerbuchse gelb (4,5 mm)
  • 2 Stück Flachsteckerbuchse gelb (6,3 mm),
  • 6 Stück Flachsteckerbuchse rot (4,5 mm),
  • 2 Stück Flachsteckerbuchse rot (6,3 mm),
  • 4 Stück Flachstecker rot (6,3 mm),
  • 0,5 m Schrumpfschlauch (0,9 mm),
  • 0,2 m Schrumpfschlauch (0,2 mm),
  • 10 Stück Klebesockel (20x20mm),
  • 4 Stück Bummsinchen 40 mm (12 mm hoch),
  • 1 m doppeltes Klettband mit Kleberückseite (20 mm),
  • Aluleiste (200 x 40 x 2 mm).
Garmin-LiveScope-Echolotbox-Montage-kleinteile
Einige der benötigten Kleinteile. Den angesprochenen Adapter für den Einbau der Ladebuchsen in der Flachsteckerlösung ist rechts zu sehen.

Werkzeug:

  • Lötkolben,
  • Lötzinn,
  • Quetschzange,
  • Heißluftfön,
  • Bohrmaschine,
  • Lochsäge 30mm,
  • Holzbohrer 10mm,
  • große Schere,
  • Heißklebepistole.

Hier nachlesen: Unseren großen Fischfinder-Test – welches ist das beste Echolot zum Angeln?


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