Barschangeln im Frühling 🌼 Unsere wichtigsten Tipps aus der Praxis ✔ (für garantierten Erfolg!)

Barschangeln im Frühjahr nach der Laichzeit: So findest Du die besten Hotspots für den Barsch.
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Barschangeln im Frühjahr ist oft nicht so leicht. Die Barsche sind voll und ganz auf das Laichen fokussiert und schmähen unsere Köder. Doch dieser Tipp hier hat es in sich – und die wenigsten Angler kennen ihn. Versprechen wir zu viel? Hm … ne, ich denke nicht. 

Wir lieben die Wissenschaft und haben während der Recherche zum Buch “Modernes Fische Finden – Barscheeine höchst interessante Studie zum Fressverhalten von Barschen zu verschiedenen Jahreszeiten gefunden. Und diese Studie bzw. die Erkenntnisse daraus haben uns weggehauen. 

Mit den folgenden Informationen bekommst Du einen Überblick über das Verhalten der Fische, potenzielle Barschköder und einige der besten Hotspots für das Angeln auf Barsche im Frühling.

Barschangeln im Frühjahr

Das Verhalten der Barsche rund um die Laichzeit

Wer lediglich über die besten Hotspots oder Köder für Barsche im Frühling nachdenkt, der denkt oft zu kurz. Denn der Frühling erstreckt sich über einen längeren Zeitraum, der viele Veränderungen für die Fische bedeutet.

Zum einen markiert er eine deutliche Veränderung der Wassertemperatur. Zum anderen gibt es die Laichzeit, die das Verhalten der Barsche dominiert.

Kurz vor der Laichzeit, wechseln die Barsche in den “ich muss mich fortpflanzen” Modus. In diesem ist das Fressen allerhöchstens zweitrangig. Das ist auch gut so, denn dann sind ihnen unsere Köder größtenteils egal und sie können in Ruhe ablaichen.

Wann laicht der Barsch?

Grundsätzlich laicht der Barsch von März über den April und Mai bis in den  Juni hinein. Entscheidend ist hier das Wetter (Tageslänge) und die Wassertemperatur (7 – 10 °C), in seinem Lebensraum.

Das Reifen der Eier dauert fast 150 Tage, bevor sie bereit zum Ablaichen sind. Und beginnt demzufolge bereits im Herbst. Der Frühling teilt sich in drei Abschnitte für die Barsche.

  1. In die Zeit vor dem Laichen: Dem Pre-Laich.
  2. Die Laichzeit.
  3. Und die Zeit direkt nach dem Laichen: Dem Post-Laich.

Wo stehen die Barsche im Frühjahr?

Zu jedem dieser Zeitpunkte stehen die Barsche an etwas anderen Stellen im See oder Fluss. Der Laich wir nah am Ufer in Form von netzartigen Gallertschnüren an Pflanzen, Ästen oder Steinen abgelegt und anschließend befruchtet.

Sobald die kleinen Barschlarven geschlüpft sind und zur Oberfläche gelangen, um die Schwimmblase mit Luft zu füllen, treiben tausende von ihnen ins Freiwasser, wo sie sich von Plankton ernähren. Nach ein paar Wochen kehren die Überlebenden ans Ufer zurück und fangen bereits an Kleinlebwesen als Hauptnahrung zu jagen.

Kurz nach der Laichzeit suchen sie wie verrückt nach Futter. Sie sind ausgehungert und müssen das verlorene Gewicht zurückerlangen. Mit dem richtigen Köder bekommst Du nun kapitale Barsche an den Haken.

Doch oft nutzen Angler nur die üblichen Kunstköder. Dabei stehen Barsche im Frühjahr auf eine ganz andere Nahrung, die möglichst proteinreich sein sollte. Das ist wissenschaftlich fundiert! So wie viele weitere Fakten und Erkenntnisse, die wir in unserem Buch “Modernes Fische Finden – Der Barsch” für Dich zusammengestellt haben.

Angeln auf Barsch im Frühjahr: Tipps

In den folgenden Kapitel wollen wir Dir einige Tipps zum Barschangeln im Frühling an die Hand geben. Von den Standplätzen (Hotspots) über die besten Köder und die richtige Montage, sowie den Unterschieden zwischen Pre- und Post-Laich.

Barschangeln vor der Laichzeit

Gleich vorab – wir sind nicht dafür, kurz vor der Laichzeit Barsche zu angeln. Es gibt zwar in Europa fast keine Schonzeiten für diese, aber trotzdem ist es eine sehr sensible Zeit für die Fische. Sie sorgt zudem für einen guten Barschbestand, der in den nächsten Jahren gefangen werden kann.

Wer also in dieser Zeit laichende Weibchen an den Haken bekommt, sollte diese wieder behutsam in das Wasser setzen.

Warum hat der Barsch keine Schonzeit?

Das liegt daran, dass die meisten Gewässer einen starken und stabilen Bestand aufweisen. Um diesen zu erhalten, empfiehlt es sich allerdings, vor der Laichzeit nach dem Catch-und-Release-Prinzip zu fischen.

Wie verhält sich der Barsch vor der Laichzeit

Während die Männchen in der Regel noch weiter nach geeigneten Brutstätten suchen, begeben sich die Weibchen zuerst in geschützte Umgebungen, die sich in der Nähe von potentiellen Brutstätten befinden und warten dort. In dieser Zeit lieben die Barsche tiefes Wasser, welches direkt an flache Stellen angrenzt.

Interessant ist dabei, dass Barsche sich hauptsächlich innerhalb derselben Familie paaren. Als wir das erste Mal eine Studie darüber gelesen hatten, sind wir fast nach hinten umgefallen.

Aber tatsächlich sind nahezu alle Fische eines Schwarms miteinander verwandt. Barschfamilien können sogar aus mehreren Schwärmen in einem Gewässer bestehen. Zur Paarungszeit kommen diese Familien dann zusammen.

Das Verhalten während der Laichzeit (März, April und Mai)

In der Laichphase beginnt das Brüten. Die Fische befinden sich in den Brutstätten und es herrscht reges Treiben. Das Geschehen ist wohl am besten als ein geordnetes Chaos unter Wasser zu beschreiben.

Laichen alle Barsche zur gleichen Zeit?

Nein, das tun sie nicht. Sie laichen in Gruppen und diese legen ihre Eier zu  unterschiedlichen Zeiten ab.

Während sich einige Gruppen schon in der Laichphase befinden, harren andere an den Kanten aus oder befinden sich gar erst auf dem Weg zu den Laichplätzen.

Die Laichzeit der Barsche variiert außerdem von Gewässer zu Gewässer und von Jahr zu Jahr, in Abhängigkeit von Wetter und Wassertemperatur.

Wo stehen die Barsche nach der Laichzeit?

Die Fangzone hat eine entscheidende Bedeutung für den Erfolg beim Barschangeln. Aus diesem Grund solltest Du Dich bereits im Vorfeld ausführlich über die Verhältnisse in dem von Dir befischten Gewässer informieren. Das ideale Fanggebiet für Barsche sieht wie folgt aus:

Es ist Nahrung – und am besten im Überfluss – vorhanden. Punkt!

Jetzt fragst Du Dich natürlich: Ok, aber wo ist das? Ist es

  • über hartem Untergrund,
  • an Kanten,
  • in Ufernähe
  • oder im offenen Wasser.

Je bessere Futterbedingungen auf die Fangzone zutreffen, um so besser für das Barschangeln im Frühling. Am Wichtigsten ist hier der Untergrund, denn die Beute des Barsches und vor allem der großen befindet sich oft auf Plateaus oder in Ufernähe.

Das folgende Video haben wir für den NDR aufgenommen. Es zeigt einen großen Trupp Barsche im Frühjahr in ca. 4 – 5 m Wassertiefe. Spannender als die Barsche selbst ist jedoch das Muschelfeld. Hier hält sich deren Beute auf – und zwar millionenfach.

Welche Köder für das Barschangeln im Frühjahr?

Große Barsche sind begehrte Zielfische und nicht viele Angler hatten bisher das Glück eine große Kirsche am Haken zu haben. Als Erfolgsgeheimnis werden vielfach größere Köder angepriesen.

Doch wie falsch man damit liegen kann, zeigen uns etliche Studien zum Fressverhalten großer Barsche. Wir wurden bei der Recherche über die bevorzugte Beute von diesen immer wieder überrascht. 

Bisher wissen wir, dass Insekten eine wichtige Rolle als Beute kleinerer Barsche spielen. Ein Gedanke, der uns während der Recherche zu diesem Buch immer wieder beschäftigte, war, ob Zuckmücken- oder andere Insektenlarven auch für große Barsche auf der Speisenkarte stehen.

In einer Studie explizit über große Barsche sind wir tatsächlich fündig geworden. Groß ist natürlich relativ und wurde in der Studie mit einer Länge von mindestens 25 cm angegeben.

Aber gleich vorweg: 25 cm war die Mindestgröße und ordentliche 38 cm maß der größte untersuchte Barsch.

Die 397 Barsche wurden aus einer Talsperre in Brandenburg (ca. 500 ha) und einem kleinen dänischen See (ca. 20 ha) zweimal monatlich über ein ganzes Jahr entnommen und ihr Mageninhalt analysiert.

Interessant war hier, wo die Forscher ansetzten, um die größeren Barsche mit ihren Netzen zu fangen. Im dänischen See wurden die Netze tagsüber am Grund platziert. In der viel tieferen Talsperre geschah das alles nachts. Die Netze wurden über Grund in Ufernähe und im Freiwasser aktiv geschleppt.

Wenn wir uns die beiden Gewässer vornehmen, fällt auf, dass die Talsperre im Sommer nur über eine sehr geringe Ausbreitung von Unterwasserpflanzen verfügte (unterer einstelliger Prozentbereich), aber das Wasser viel wärmer war als das im dänischen See.

Wenn wir von einer Wassertemperatur von > 20 °C in 1 m Tiefe ausgehen, wurde diese in der deutschen Talsperre im Juni und im dänischen See erst im August erreicht (gemessen in 1 m Tiefe).  Zweiterer war in den Sommermonaten zu ca. einem Fünftel von Pflanzen bewachsen.

Das Ziel der Studie war es herauszufinden, was die größeren Barsche zu welcher Jahreszeit fraßen.

Die besten Barschköder für das Frühjahr im See

Schauen wir uns mal die mögliche Beuteverteilung im Frühjahr an. Wir weisen noch mal darauf hin, dass wir die Daten aus einer Grafik abgelesen haben und es sich somit um Näherungswerte handelt.

 Insgesamt geben sie uns Anglern aber einen sehr schönen Einblick, welche Köder wir wann wählen sollten.

Die besten Köder für das Angeln auf Barsche an einem See im Frühling.
Auszug Barschbuch Kapitel 6: Barschangeln zum Ende des Frühjahrs - Beute großer Barsche in kleinen Seen.

Wie können wir dieses Diagramm nun interpretieren?

Im Frühjahr und Frühsommer (April – Mai – Juni) stand bei den Barschen kaum Fisch auf der Tageskarte, sie ernährten sich hauptsächlich durch wirbellose Kleintiere.

Zu erklären ist das durch zwei mögliche Sachverhalte.

Zum einen beginnt der Laichprozess der potenziellen Beutefische erst, wenn die passende Umweltbedingungen (Wassertemperatur sowie Lichtverhältnisse) gegeben sind. Und das ist in Dänemark aufgrund der nördlicheren Lage erst später im Jahr der Fall.

Kleinfisch muss halt zuerst einmal da sein. Und aus anderen Studien wissen wir, dass kleine Barsche erst ab einer gewissen Größe gefressen werden! Ganz geschickt von der Natur eingerichtet, dass nicht gleich die ganze Brut den größeren Barschen zum Opfer fällt.

Zum anderen spielt die Vegetation eine große Rolle. Sie bietet einen optimalen Lebensraum für eine Vielzahl verschiedener Larven. So lag die Anzahl an Zuckmückenlarven im dänischen See bei ca. 1.500 je qm. Da die Larven nicht gleich verteilt sind, dürfte ihr Anteil innerhalb der Vegetation noch um ein Vielfaches höher gewesen sein.

Die besten Barschköder für das Barschangeln im Frühling am See.
Auszug Barschbuch Kapitel 6: Barsche angeln zum Ende des Frühjahrs - Beute großer Barsche in einer Talsperre.

Für April fehlen leider die exakten Daten für die Talsperre. Die Hauptnahrung der großen Barsche bestand jedoch aus wirbellosen Tieren. In der Studie ist zu erfahren, das es sich dabei zu einem überwiegendem Teil um Zuckmückenlarven und -puppen handelte.

Im Juni änderte sich der Speiseplan der Barsche in der Talsperre fast vollständig. Ob am Ufer oder im Freiwasser, große Barsche stellten sich auf Fisch als Beute um: Im Wesentlichen auf unterjährige Barsche und Zander.

Warum es diesen Umschwung auf Fische als Beute nur in der Talsperre gab, lässt sich durch den folgenden Umstand erklären. Grundsätzlich lag ein großer Temperaturunterschied zwischen den beiden Gewässern. 

Das Wasser in der Talsperre erwärmte sich früher und schneller, sodass im Mai schon eine Wassertemperatur von über 20 °C in 1 m Tiefe gemessen wurde. Dieser Umstand ist ein Indiz dafür, dass das Laichgeschäft in dieser früher startete. Somit waren zum Ende des Frühjahrs bereits ausreichend Kleinfische als Beute verfügbar.

Eine weitere Begründung ist, dass die Anzahl der Zuckmückenlarven durch die fehlende Ufervegetation wesentlich geringer als im dänischen See war. Gemessen wurden ca. 15 g je Quadratmeter, was ungefähr 300 – 500 Larven entspricht.

Auf welche Köder beißt der Barsch im März am besten: Auf solche, die seiner natürlichen Beute, den Larven von Zuckmücken, am ähnlichsten sind.
Was fressen Barsche während und nach der Laichzeit vorwiegend: Zuckmückenlarven.

Generell gilt, dass Zuckmückenlarven die Hauptnahrungsquelle für viele Fische sind. Sie kommen milliardenfach und bis in eine Tiefe von teilweise 80 m vor. Der Uferbereich und steil abfallende Kanten beherbergen jedoch die meisten von ihnen.

Ihre Anzahl variiert im Laufe eines Jahres. Wir sehen im oberen Bild die wissenschaftlich erfasste Menge an Zuckmückenlarven aus einem Uferbereich. Sehr deutlich ist das massenhafte Vorkommen im Frühjahr zu erkennen.

Übrigens graben sich die Larven in den Grund des Gewässers ein. Auch findet man sie zwischen den Stängeln der Vegetation. Barsche wissen das und fressen hauptsächlich in Bodennähe.

Auf was beißt der Barsch am besten im Frühling: Unser Montage-Tipp.

Auch, wenn viele Angler es nicht glauben wollen, aber tatsächlich gibt es Zeiten zu denen große Barsche lieber viele kleine Beutetiere als einzelne große fressen. Und an diesen Umstand sollten wir unsere Köder anpassen. Wenn Barsche im Frühjahr kleine Zuckmückenlarven erwarten – tja, dann sollten wir ihnen diese auch anbieten. 

Das Texas Rig ist nur ein Beispiel, um die Larven zu befestigen. Andere Rigs aus dem Finesse Fishing Bereich gehen mit Sicherheit auch. Du hast bestimmt selbst gerade eine gute Idee, wie die nächste Barschjagd aussehen könnte. Die Larven lassen sich leicht in diversen Aquarienläden erwerben oder online bestellen.

Die beste Ködermontage für Barsch im Frühling: Texas Rig mit Zuckermückenlarven.
Die beste Ködermontage für Barsch im Frühling: Texas Rig mit Zuckermückenlarven.

Wir sehen also, dass die Verfügbarkeit von Beute ausschlaggebend dafür ist, was bei den großen Barschen gerade auf der Speisekarte steht. Wer denkt, dass sie nur mit großen Ködern zu überlisten sind, der lässt viele Gelegenheiten ungenutzt. Fakt ist, dass Zuckmückenlarven gute Proteine liefern und zahlreich vorhanden sind. 

Zwei Dinge sollen noch erwähnt sein:

  1. Zum ersten mag man sich die Frage stellen, wie wahrscheinlich es ist, dass große Barsche andere Beute / Köder beachten, wenn sie sich nahezu 100% auf Kleinstnahrung eingestellt haben.
  2. Zum anderen müssen sie viele hundert dieser Mückenlarven fressen. Die Zeit der Nahrungsaufnahme ist damit viel länger als in den Monaten, in denen Fische eine größere Rolle spielen. 

Das erhöht auch die Chance von uns Anglern, kapitale Barsche an den Haken zu bekommen. Vorausgesetzt, wir bieten ihnen die Nahrung, die sie wollen und angeln an der richtigen Stelle und Tiefe.

Wie sich die Nahrungsaufnahme im Laufe eines Jahres verändert, sehen wir im Kapitel Sommer und Herbst unseres Angelbuchs “Modernes Fische Finden – Barsche”.

Wann ist die beste Zeit zum Barschangeln?

Wenn es darum geht, Barsche zu fangen, hat jede Jahreszeit ihre Möglichkeiten und Herausforderungen. Das Angeln kann mitten im Winter an einem milden Nachmittag interessant werden, aber die beste Action bieten in der Regel Frühling (nach der Laichzeit) und Herbst (vor der Winterruhe).

Im Allgemeinen versuchen wir, extreme Hitze und Kälte und Zeiten, in denen die Wassertemperatur schnell fällt, zu vermeiden.

Hinsichtlich der Tageszeit ist die beste Zeit zum Angeln auf Barsch im Allgemeinen in der Morgen- und Abenddämmerung. Um Barsche zu fangen, musst Du also früh am Morgen aufstehen und abends länger draußen bleiben. Warum das so ist? Weil Barsche gerne bei schwachem Licht jagen und fressen.

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