Der Zander ist einer der beliebtesten Raubfische unter den Anglern – aber für viele eine echte Herausforderung.
Am Wasser ist es zwar schön, aber wer seinen Angelausflug schon Tage vorher vorbereitet und weite Strecken für die An- und Abfahrt in Kauf nimmt, der möchte am Abend seiner Frau, Kindern oder Freunden auch etwas präsentieren können.
Und nicht nur das – der Drill einen großen Zanders ist ein unvergessliches Ereignis. Doch allzu oft, werden andere mit einem Zander belohnt, während man selbst Schneider bleibt.
Was bekommst du hier zu lesen?
Du bekommst in diesem Artikel einen ersten Einblick über das Angriffsverhalten des Zanders – wissenschaftlich fundiert – aus dem erfolgreichsten Zanderbuch Deutschlands.
Aus diesem Angriffsverhalten kannst du eine effektivere Köderführung zum Zanderangeln ableiten.
Die folgenden Informationen sind in der Angelbranche größtenteils völlig neu und die meisten Profis, kennen sie ebenfalls nicht. Bei unserer Recherche suchen wir nach dem, was den Zander antreibt, was ihn zu dieser Zeit an den einen und später zu einem anderen Ort treibt. Wir wollen wissen, welche Beutefische er wann bevorzugt. So verstehen wir immer besser, welche Köder und Köderführung für den Stachelritter am verführerischen sein könnten.
Mit unseren Tipps aus “Modernes Fisch Finden – Der Zander” bringen wir dich an den wahrscheinlichsten Ort für einen dicken Zander, wo du dann deine Angelmethoden und Köder in Ruhe ausprobieren kannst.
Gleich vorweg, da es in der Angelbranche sehr oft nur schwarz oder weiß gibt. Ergebnisse aus wissenschaftliche Experimenten sind niemals auf alle Zander und auf alle Gewässer 1:1 anzuwenden. Denn natürlich, gibt es etliche Verhaltensmuster in freier Wildbahn.
Aber – wissenschaftlich geführte Experimente, lassen uns einen realistischen Eindruck davon bekommen, wie z.B. wenige oder viele Zander auf eine Situation reagieren.
Und daraus kann man sehr gut, neue Ansätze für ein erfolgreicheres Angeln ableiten.
Modernes Fische finden – Der Zander | Kapitel 3.1.2
Der folgende Text befindet sich im Kapitel “Der Zander und seine Beute”. In Experimenten wurde das Angriffsverhalten des Zanders untersucht.
Aus Anglersicht betrachtet, ist durch dieses Experiment klar geworden, dass der Großteil der Angler ihre Köder zu schnell aus dem Wasser holen. Ausgenommen hiervon sind natürlich die Angler mit einem toten Köderfisch!
Um erfolgreich viele Zander an den Haken zu bekommen, müssen nach diesen Ergebnissen die Angeltechniken weiter angepasst werden.
Das klassische Jiggen und Faulenzen, ist somit nicht für jeden Zander und vor allem nicht für jedes Gewässer geeignet. Viel Spaß beim Lesen!
In 8 Minuten zum Zander
Experimente in Schweden haben in über 2.000 Minuten Videoaufzeichnungen den Angriff von verschiedenen wild lebenden Zandern auf Rotaugen dokumentiert.
Diese Experimente sollten die Angriff- und Verteidigungsstrategie der Fische zeigen.
Es wurde klares Wasser verwendet, damit die Videoaufnahmen gemacht werden konnten. Die Zander wurden zuerst in die Becken gelassen. Viele suchten sofort nach einem Versteck.
Dann wurden zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedlich viele Beutefische in die Becken gegeben, was die Zander motivierte ihre Verstecke zu verlassen.
Sobald ein Angriff auf die Rotaugen stattfand, teilte sich ihr Schwarm und formierte sich unmittelbar nach dem Angriff neu. Dabei ging die Hälfte der Attacken der Zander ins Leere.
Es war zu erkennen, dass Beutefische wie Rotaugen (Plötze) sich sofort zusammenschlossen, sobald ein Raubfisch anwesend war. Dabei spielte die Anzahl der Rotaugen übrigens keine Rolle.
Auch zwei oder vier Rotaugen bildeten sofort einen Schwarm. Mittels Videoaufnahmen wurde das Verhalten von Rotaugen unterschiedlichster Anzahl in einem Becken mit jeweils einem Zander als Räuber festgehalten.
Für uns als Angler ist die Antwort auf folgende Frage interessant:
Welche Zeit brauchten die Zander, um die Beute erfolgreich zu jagen?
Die Zander ließen sich im Durchschnitt 4 Minuten Zeit, nachdem die Beute auftauchte, bis sie ihr Versteck verließen und sich zu einem Angriff aufmachten.
Dann schlichen sie sich ganz behutsam an ihre Beute heran. Sie verfolgten ihre Beute in einem ganz langsamen Tempo.
Dieses Anschleichen brauchte wiederum fast 4 Minuten, bevor sie ihren Angriff auf die Rotaugen starteten.
Was uns umgehauen hat, war die Zeit vom ersten Angriff bis zum endgültigen Jagderfolg, denn viele Angriffe der Zander gingen ins Leere. Die Zander haben über alle Experimente hinweg für den ersten Angriff ca. 8 Minuten benötigt.
Der Langsamte Zander der Experimente brauchte vom Einsetzen der Beute bis zum ersten erfolgreichen Angriff ganze 21 Minuten.
Und das, obwohl Zander und Rotaugen auf engstem Raum miteinander lebten.
Wie oft waren die Angriffe der Zander erfolgreich?
Die Angriffe der Zander waren dabei in einem von 10 Angriffen beim ersten Mal erfolgreich. Diese Zahlen mussten wir uns bei der Recherche erst einmal genauer durch den Kopf gehen lassen.
Wieso brauchen die Zander 8 Minuten im Durchschnitt vom ersten Erblicken der Beute bis zum ersten erfolgreichen Fang oder sogar 21 Minuten, bis alle Zander erfolgreich waren?
Die Lösung liegt auf der Hand: Die Zander beobachten ihre Beute, bevor sie sich entscheiden, sie anzugreifen.
In diesem Test waren es 4 Minuten durchschnittlich.
Dann schlichen sie sich an ihre Beute heran, was wiederum 4 Minuten dauerte.
Ein erfolgreicher Angriff dauerte also mindestens 8 Minuten.
Nach einem verfehlten Angriff brauchte es dann im Durchschnitt weitere 13 Minuten, bis alle Zander eine erfolgreiche Jagd hatten.
Das ist es. Das ist die Angriffsstrategie vieler Zander. Sie lassen sich beim Jagen ihrer Beute Zeit, wenn sie können.
Sie beobachtet den Köder – ganze 4 Minuten. Schleichen sich an den Köder heran – ganze 4 Minuten. So dauern die Vorbereitung und der Angriff durchschnittlich 8 Minuten.
Das hat uns ganz schön umgehauen. 8 Minuten. Wahnsinn!
Wenn wir jetzt an die dicht an dicht stehenden Angler an den Spundwänden und Ufern denken und uns die Verweildauer der Gummifische im Wasser einmal durch den Kopf gehen lassen, wird einem ganz schwindelig.
Die Gummifische sind oft so schnell eingeholt, dass die Zander ja gar nicht anbeißen können.
Der Gummifisch ist ja aus dem Wasser, bevor der Zander sich überhaupt entscheiden konnte, dass das vielleicht ein ganz hübscher schmackhafter Beutefisch wäre. Und wir reden hier von Zandern, die Hunger haben – nicht von Zandern, die noch überredet werden müssen, dass sie Hunger haben könnten.
Anschauenswert
7 Tipp für garantiert mehr Zander – Jan Pusch hat es garantiert. (p.s. das ist nichts für eben mal zwischendurch)
Bei einem Fehlbiss – Gehen die Zander einem Köder nach?
Okay, Euphorie vorbei und wir schauen uns den zweiten Teil der Forschungsergebnisse noch einmal an.
Wie viel Zeit benötigten alle Zander im Durchschnitt, nach von der erste Attacke bis zum endgültigen Jagderfolg.
Auch hier brauchten die Zander wieder sehr lange – Ganze 13 Minuten.
Es scheint also so, dass sie die Jagdstrategie nach einem erfolglosen Angriff wiederholt – neu sortieren, Beute beobachten, anschleichen, angreifen.
Das zeigen auch ganz deutlich die Ergebnisse: Nach einem erfolglosen Angriff, zog der Zander sich zurück und orientierte sich neu. Einen schnellen zweiten Angriff gab es nur in 4% aller Angriffe.
Welche ist die beste Köderführung für langsame und vorsichtige Zander?
Köderführung mit dem Gummifisch – Das Lupfen oder in 8 Minuten zum Zander
Die beiden bekanntesten Köderführungsmethoden sind das Jiggen und das Faulenzen.
Wenn wir die Angriffstaktik des Zanders mal mit diesen beiden Köderführungen zusammen betrachten wird schnell klar, dass in nicht wenigen Fällen, die Köder zu schnell für den Zander geführt werden.
Als wir diese, beim Buch schreiben gewonnenen Erkenntnisse, in unsere persönliche Köderführung eingebracht haben, stellen wir erstaunliches fest. Führten wir die Gummiköder langsam, ja sogar sehr langsam, stieg unsere Fangrate mit einem Mal an.
Das Lupfen des Köders konnten wir also in der Praxis bereits erfolgreich testen. Bevor die Euphorie aber zu groß wird, ist natürlich klar, dass jede Köderführung an verschiedenen Hotspots klar im Vorteil ist (Buch S. 20 ff).
Zusammenfassend kann zur Jagdstrategie des Zanders nach diesem Experiment folgendes gesagt werden:
Wenn Du mehr Zander angeln möchtest, solltest Du wissen, wo sich der Zander wann aufhält und welche Beute er in welchem Gewässer bevorzugt.
Inhalte der Studien:
- beliebteste Beutefische : beste Köder
- Länge der verspeisten Beutefische : beste Ködergröße
- Jagdstrategie des Zanders : erfolgsversprechendste Angeltechniken
- häufigste Hotspots in Flüssen und Seen : mehr Bisse
- Bewegungsmuster der Zander (Wo stehen sie wann in welchem Gewässer) : endlich mal Zander fangen
- und, und, und …
-
Zanderbuch: Modernes Fische Finden - Der Zander
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