Der Fischfinder funktioniert nicht 📡 Was tun, wenn das Echolot verrückt spielt? 😵

Echolot spielt verrückt: Was kann man tun, wenn der Fischfinder nicht funktioniert?
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Von der Technik erwarten wir, dass sie funktioniert. Das ist beim Einsatz von Echoloten beim Angeln nicht anders als im Haushalt oder bei unserem fahrbaren Untersatz. Was aber, wenn das Fischfinder-Sonar plötzlich verrückt spielt, der Bildschirm einfriert, schwarz wird oder die Tiefenanzeige alle möglichen Werte zwischen hoch und tief anzeigt.

Nun, dann ist erst einmal ruhig Blut angesagt. Die Ursachen für solch abnormes Verhalten kann man durchaus in Eigenregie finden und den Fehler dann auch abstellen. Das ist allemal besser, als sofort an einen Hardwaredefekt zu denken, der viel seltener vorkommt als man annimmt.

Das bestätigen auch die Servicestellen der diversen Sonargeräte-Hersteller, die immer mal wieder die einwandfreie Funktion von eingesandten Geräte feststellen müssen.

In diesem Beitrag wollen wir auf verschiedene Ursachen dafür eingehen, warum das Echolot nicht funktionieren kann. Sowie auf deren Behebung und Vermeidung. Beginnend mit dem ersten Abschnitt.

Inhaltsverzeichnis

Teil 1 - Was kann zu einem Fehler beim Echolot führen?

Hat das Echolot bisher einwandfrei funktioniert und setzt plötzlich aus, ist es wichtig, darüber nachzudenken, was sich vorher abgespielt hat.

So können Veränderungen der ursprünglichen Geberposition, die z.B. durch

  • einen schnellen Zwischenspurt zum nächsten Hotspot,
  • einen Schlag an die Geberstange im Zuge eines aufregenden Drills
  • oder eine ungenügende Befestigung der Klemmbacken auf schrägem Heckspiegelgrund

eingetreten sind, die ordnungsgemäße Funktion des Sonars beeinflussen.

Genauso gut ist aber auch eine ungenügende Ausrichtung des Gebers als Ursache möglich, wenn man aus ruhigem Fahrwasser in den Rauhwasserbereich kommt.

Die dann auftretende Krängung des Boots im Wellenspiel kann den Sonarkegel in abstruse Positionen bringen, die seltsame Reaktionen auf dem Bildschirm auslösen.

Die Rolle des Akkus

Abbildung 2 Vision LifePo4 Akku + Mascot Ladegerät mit GewichtsangabenDie Rolle des Echolot-Akkus sollte man auch nicht unterschätzen. Ältere Bleiakkus haben trotz Vollladung häufig weniger als 50% der usprünglichen Kapazität und sind bei längeren Angeltagen schnell bei einer Spannung angelangt, die für den Echolotbetrieb nicht mehr ausreicht.

Bei allen Geräten, vor allem solchen, die neu auf dem Markt sind, lohnt im Vorfeld auch ein Blick auf die aktuelle Softwareversion (Firmware). Gerade bei Neuentwicklungen ist es normal, dass im ersten Betriebsjahr einige Bugs (Softwarefehler) ausgemerzt werden müssen, die in bestimmten Situationen Störungen im Betrieb verursachen können.

Und, das hören wir alle nicht so gerne, die Fehlerquelle Mensch trägt durch falsche Einstellungen am Echolot auch gerne dazu bei, die einwandfreie Funktion des Gerätes zu behindern.

Geberjustierung

Bestimmte Echolote reagieren sehr empfindlich auf ungenaue und fehlerhafte Gebereinstellungen. Das Raymarine Dragenfly Pro war einer der Kandidaten, der gerne einmal abstürzte. Andere Fischfinder-Modelle sind da weitaus robuster aufgestellt und arbeiten auch bei nicht optimaler Geberlage noch einwandfrei.

Als ersten Schritt kontrolliert man einmal die Justierung und Anbringung des Gebers.

  • Stimmt die Lage und Tiefeneinstellung?
  • Steht der Geber parallel zur Wasserfläche?
  • Stimmt der Neigungswinkel der Geberstange zur Bootslage?

Sind die Prüfungen erledigt und ggf. korrigiert, der Fehler bleibt aber, geht man weiter zum zweiten Schritt.

Reset

Das Echolot wird neu gestartet. Arbeitet das Gerät nun wieder fehlerfrei hat man zumindest temporär Ruhe. Man sollte die Abläufe aber weiterhin sehr aufmerksam beobachten, um zu sehen, ob der Zustand erneut auftritt.

Wenn das der Fall sein sollte, gilt es zu prüfen, ob sich der Fehler reproduzieren lässt, d.h. ob man ihn erzwingen kann.

Beim Raymarine und einem bestimmten Bootstyp war das der Fall. Bei schnellen Fahrten über 8kn stieg das Gerät aus und fror den Bildschirm ein, der nur durch einen RESET (Raymarine hat dazu eine eigene Position im Menü) wieder zu beheben war.

Bei diesem Gerät ist allerdings die Hardware und damit die Rechenpower so schwach ausgelegt, dass man dabei einiges an Geduld aufbringen musste.

Alle Versuche, die Geberjustierung zu optimieren, führte nicht zum Erfolg, erst das dritte und vierte Softwareupdate brachte später Besserung.

Falscher Geber oder falsche Frequenz

Die Ursachen für störende Scanergebnisse können manchmal ganz einfach sein. Bei Betrieb eines neuen (Chirp) Gebers hat man schlicht vergessen, ihn am Gerät anzumelden. Ergo geht die Technik davon aus, dass der Standardgeber in Betrieb ist, der natürlich anders angesteuert wird.

In anderen Fällen kann es auch schon mal zu einem besonderen Szenario kommen. Die Geberfrequenz war zufällig noch auf 50Khz eingestellt und das Boot driftete in der Nähe einer Lachsfarm.

Das eingesetzte Humminbird Helix war plötzlich außer Rand und Band. Die Tiefenanzeige wechselte schnell zwischen hoch (5 – 7m) und tief (70 –  80m) hin und her. Ein mehr als unsicheres Gefühl, nicht zu wissen, wieviel Wasser tatsächlich unter dem Kiel war.

Aufklärung brachte schließlich ein parallel betriebenes Garmin GPSMAP 527xs, dessen Airmar TM150 Geber ziemlich konstant 80m Wassertiefe anzeigte.

Der Blick auf die Garmin G2 Vision Angelkarte zeigte ein ganzes Bündel von Leitungen. In Tiefen von vermuteten 5 – 10m gab es wohl auch Halteseile, die zur Lachsfarm führten. Laufende Hänger, die kaum noch zu lösen waren, legten das nahe.

Diese Konstellation konnte der Helix-Geber mit seinem großen Sendekegel (50Khz) nicht verarbeiten. Je nach Lage des Bootes meldete er in schneller Reihenfolge hoch (5 – 7m) oder wenn er einen kleinen Moment zwischen zwei Leitungen geraten war tief (ca. 80m).

Dass dies der Grund für das Echolotverhalten war, konnte schlussendlich mit der Umschaltung auf 200Khz bestätigt werden. Die Anzeige war danach deutlich stabiler und zeigte überwiegend die richtige Tiefe an.

Vorsorge ist besser als Nachsicht

Um bei Gebrauch des Echolotes zufriedenstellende Ergebnisse zu haben, sollte man vorrangig ein wenig Vorsorge treffen:

  • Vor jedem Angelausflug den Akku vollständig laden. Zusätzlich die Akkuspannung auf dem Echolotbildschirm laufend kontrollieren. Fällt sie innerhalb der 1. – 2. Stunde deutlich ab, sollte der Akku getauscht werden.
  • Den Geber sorgfältig justieren. Dabei darauf achten, dass bei der Justierung die übliche Beladung vorhanden ist, sonst ist die richtige Einstellung beim Angeln nicht gegeben. Die Tauchtiefe des Gebers variieren, wenn bei höheren Geschwindigkeiten das Bild deutlich an Qualität verliert oder keine Anzeige erfolgt. Evtl. den Standort des Gebers am Heckspiegel wechseln.
  • Die notwendigen Einstellungen am Echolot zum Geber, der Frequenz und allen wichtigen Scanparametern(z.B. Geschwindigkeit) vornehmen.
  • Die Stromversorgung des Echolotes vor Feuchtigkeit schützen. Am besten einen Echolotkoffer verwenden, der wasserdicht ist. Entsprechend sollten auch alle Anschlüsse ausgerüstet sein.
  • Mit einem geteilten Bildschirm arbeiten, damit alle Hilfsmittel, die vorhanden sind, auch genutzt werden können. Als da sind: schmaler und breiter Sendekegel, bathymetrische Seekarte (Angelkarte mit Tiefenlinien, wie beispielsweise von Navionics).

Teil 2: Wenn das Echolot verrückt spielt

Wenden wir uns einmal den möglichen Fehlern und Störungen zu, die im praktischen Echolotbetrieb häufiger auftreten können. Wir setzen dabei voraus, dass kein Hardwaredefekt vorliegt.

Denn die Wahrscheinlichkeit, dass bei Gerät und Geber ein Hardwarefehler vorliegt, ist abgesehen von evtl. notwendigen Softwareupdates, eher gering.

Jedes abnorme Verhalten des Fischfinders hat eine Ursache, die es zu finden gilt. Mit etwas Erfahrung und unseren Tipps gelingt das in der Regel jedoch schnell.

Bildschirm ist tot oder friert ein

Bei einem toten Gerät, dass keinerlei Anzeige auf dem Bildschirm hat, schaut man zuerst nach der Stromversorgung. Sind alle Verbindungen fest und die Anschlusskabel ohne Beschädigung, prüft man die hoffentlich vorhandene Sicherung zum Gerät.

Ist alles soweit in Ordnung schaut man auf den Akku.

  • Wann wurde er letztlich geladen?
  • Wie lange ist er in Betrieb?
  • Wie alt ist er?
  • Hat er evtl. schon Tiefentladungen hinter sich?

Ein 8AH Bleiakku hat neu eine Kapazität von ca. 80%, d.h. ein modernes 7 Zoll-Echolot kann damit rund 6h versorgt werden.

Ist er schon einige Zeit in Betrieb und lässt sich nur noch zu 80% aufladen, liegt seine Kapazität bei ca. 50%, das wären nur noch 4h Betriebsdauer. Tiefentladene Akku liegen noch weit darunter.

Echolote brauchen eine stabile Stromversorgung mit Mindestspannung von ca. 10V. Die kann bei einem 50% Akku schnell zu einem früheren Zeitpunkt erreicht sein, als man erwartet. Und das Echolot stellt als Folge seinen Betrieb ein.

Ständig wechselnde Tiefenanzeige / keine Tiefe oder flackernder Bildschirm

Instabile Tiefenanzeigen sind i.d.R. Lageprobleme des Gebers oder, wie schon erwähnt, Besonderheiten in der Konstellation von Geberfrequenz und Unterwasserstrukturen. Denkbar ist aber auch hier eine unzureichende Spannungsversorgung.

Im ersten Fall hilft es die Geberbefestigung und seine Justierung zu überprüfen, sowie ggf. alles nochmals neu einstellen. Sowie eine höhere Frequenz – z.B. 200Khz statt 50Khz – wählen, die Standortsituation mit der Seekarten (Angelkarte) überprüfen und wenn vorhanden die Angelegenheit auf dem Down- und Sidescan Bild anschauen.

Liegt es am Strom, muss der Akku getauscht werden. Wenn er, wie vorgeschlagen, frisch aufgeladen wurde, hat er wahrscheinlich irgendwann eine schädliche Tiefentladung erlebt.

Das Bild ist zwischendurch teilweise oder ganz weg

Das kommt regelmäßig vor, wenn der Geber zu hoch eingestellt ist und zeitweise aus dem Wasser kommt. Oder der aktuelle Wellengang genau diese Situation in einem bestimmten Rhythmus provoziert.

Hier kann man versuchen, den Geber etwas tiefer einzustellen. Dei ausgeprägter Dünung muss man damit allerdings leben, da dann ab und an auch die Schraube des Außenborders aus dem Wasser kommen kann.

Wer glaubt, solche Fehler treten nur im Salzwasser auf, der sollte mal auf den großen Shannonseen in Irland oder denen in MeckPom bei kabeligem Wetter unterwegs sein.

Bildstörungen (Streifen, Flackern, Anzeigen teilweise ausgeblendet)

E-Motor und Echolot mögen sich nicht besonders. Eine der häufigsten Störungen stammt von diesem Antrieb. Es treten ganz einfach Interferenzen auf, die Störsignale sind als Streifen oder sonstige Bildstörungen zu sehen.

Abstellen kann man diese Fehler durch folgende Maßnahmen. Zunächst muss die Stromversorgung strikt getrennt werden, d.h. kein gemeinsamer Akku. Wenn man zudem für den größtmöglichen Abstand von Geberkabel und Gleichstromkabel des Motors sorgt, sollte das Problem behoben sein.

Weitere Bildstörungen wie

  • flackern,
  • Tiefe verlieren,
  • Seekarten werden nicht geladen

können einmal mehr Anzeichen von unzureichender Stromversorgung sein. In diesem Fall muss der Akku geprüft und ggf. ausgetauscht werden.

Allgemeine Bildfehler

Das Echolot liefert im Normalfall glasklare kontrastreiche Bilder, die aber durch einstellungsbedingte Störungen überlagert werden können und somit wenig brauchbar sind. Knackpunkt ist im Regelfall die Empfindlichkeitseinstellung, die auch im Automatikmodus deutlich zu hoch sein kann.

Leider lässt sich außerhalb der aktuellen Situation auf dem Wasser nicht abschätzen, welche Einstellung sinnvoll ist, um optimale Bilder zu bekommen. Ist das Wasser stark eingetrübt, z.B. durch viele Schwebstoffe (Einlauf von Fließgewässern), so muss man mit der Empfindlichkeit runter.

Die Einstellungen nimmt man manuell vor und geht dann wieder auf Automatik. Das Gerät passt sich der manuellen Grundeinstellung im Automatikmodus an.

Mit der Empfindlichkeit kann man dann auch die Oberflächenstörungen, die durch Partikel und Echoreflexionen verursacht werden, beeinflussen. Oberflächenstörungen lassen sich bei den meisten Echoloten aber auch komplett abstellen.

Luftblasenproblem (Kavitation)

Luftblasen entstehen bei fahrendem Boot am Bootsrumpf, je nach Bootstyp mehr oder weniger intensiv. Eine ungünstige Montage des Gebers kann dieses Problem auch auf den Geber übertragen. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Geber am Heck fest montiert ist oder an einer Geberstange hängt.

Die Auswirkungen auf dem Echolotbildschirm sind vielfältig und treten meist erst ab einer bestimmten Bootsgeschwindigkeit auf. Im schlimmsten Fall geht der Bildschirm komplett weg, oder es erscheinen z.B. schwarze Punkte statt der üblichen Fischsicheln.

Abstellen lässt sich das Phänomen über die Gebereinstellung. Er muss nur aus dem Luftblasenwirbel raus. Mit etwas Glück und klarer Sicht kann man die Kavitation (Strömungsabriss) während der Fahrt am Geber sogar beobachten, wenn der Blasenstrom intensiv genug ist.

Wir hoffen, die Tipps konnten Dir weiterhelfen! Viele weitere Tipps zum Angeln mit einem Fischfinder-Sonar, findest Du in unserem Echolot-Profikurs oder unseren Angelbüchern.

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